Angelika Thomma, Leiterin der Abteilung Schule und Sport, beim Vorbereitungstreffen mit den ehrenamtlichen Unterstützern für das schulische Angebot, das am Montag starten soll. Foto: Reinke/Stadtverwaltung

Immer mehr Menschen aus der Ukraine suchen Schutz in Rottenburg am Neckar. Die Erfahrungen zeigen, dass Dolmetscher die Aufnahme und notwendigen Behördengänge erheblich erleichtern. Deshalb sucht die Stadtverwaltung Menschen, die beim Übersetzen helfen können.

Rottenburg - "In erster Linie ist ukrainisch gefragt, aber die meisten slawischen Sprachen werden in der Regel gut von den Ankommenden verstanden", teilt die Stadtverwaltung mit. Das "Bürgerbüro Ukraine" für die Anmeldung und Beantragung von Leistungen soll während der Rathauszeiten immer mit ehrenamtlichen Dolmetschern besetzt sein. Ebenso das Ankunftszentrum im ehemaligen Hotel Convita.

Hierfür will die Verwaltung einen Schichtplan erstellen. "Wer unterstützen kann, kann sich unter der Mailadresse willkommenskultur@rottenburg.de melden, gerne gleich mit Angaben zu Sprachen und der zeitlichen Verfügbarkeit (zum Beispiel nur am Wochenende, nur nachmittags oder ähnliches)", erklärt die Stadt.

Hilfe ist auch in Form einer Spende möglich

Darüber hinaus seien auch gelegentliche stundenweise Einsätze bei speziellem Bedarf hilfreich. Die ehrenamtlichen Dolmetschereinsätze können mit der städtischen Ehrenamtspauschale vergütet werden.

Konkrete Hilfe sei auch in Form einer Spende an das städtische Sonderkonto "Kriegsflüchtlinge in Rottenburg" möglich: IBAN DE69 6415 0020 0004 5778 83 (Kreissparkasse Tübingen). Die eingehenden Spenden kommen den Geflüchteten zugute, zum Beispiel in Form von Erstunterstützung bis staatliche Leistungen auf ein Konto ausgezahlt werden können; auch dringend benötigte Dinge können bei Bedarf direkt und gezielt mithilfe der Spenden gekauft werden, wie die Verwaltung mitteilt.

Neues schulisches und spielerisches Angebot für Kinder startet

Auch das neue schulische und spielerische Angebot für Kinder könne von den Spenden profitieren. Ab Montag, 21. März startet in der früheren Nufer-Textilfabrik in der Tübinger Straße 68 (bis vor kurzem Berufliche Schule) das Angebot mit ehrenamtlichen Lehrkräften und dem Ziel, den geflüchteten Kindern in Vorbereitung auf die baldige Schule spielerisch erste Sprachkenntnisse zu vermitteln, aber auch andere Lern- und Spielangebote zu machen (weitere Infos und Anmeldeformulare unter www.rottenburg.de). Für Spiel-, Lern- und Bastelmaterial steht ein Teil der eingehenden Spenden zur Verfügung.

Mit finanziellen Spenden ist die Stadtverwaltung flexibel und kann sie für die geflüchteten Menschen gezielt einsetzen. Sachspenden hingegen sind zwar gut gemeint, treffen aber vielleicht nicht immer genau den Bedarf und binden bei der Lagerung und Verteilung viele Ressourcen.

Um dennoch auch gezielt Sachspenden zu ermöglichen, bietet die Stadtverwaltung in Kürze eine Art Börse an. Hier können sich insbesondere Schulen oder Schulklassen beteiligen.