In den Containern am Bühl (neben dem Wasserturm) sind die ersten 22 Geflüchteten untergebracht Foto: Stadler

Seit Ende Februar wohnen 22 geflüchtete Männer in der Containersiedlung auf dem Bühl in Pfalzgrafenweiler.

Zwei Männer stammen aus Syrien, zwölf aus Afghanistan, fünf aus Tunesien und drei aus Georgien. Darüber informierte Bürgermeister Dieter Bischoff auf Nachfrage von Ratsmitglied Matthias Junge (SPD) das Gremium in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

In der vorausgegangenen Sitzung hatten besorgte Bürger dem Gemeinderat eine Unterschriftenliste vorgelegt, mit der sie den Wunsch nach Unterbringung von Familien in den Containern zum Ausdruck brachten. Die Liste mit Unterschriften aus 22 benachbarten Haushalten wurde von der Gemeinde an das Landratsamt Freudenstadt weitergeleitet.

Das Landratsamt hat die Aufgabe, die vom Land zugewiesenen Flüchtlinge zunächst vorläufig unterzubringen. Julian Aleker, Amtsleiter des Amts für Migration und Flüchtlinge, teilte auf Nachfrage unserer Redaktion mit, dass seitens des Landratsamts die vom Land zugewiesenen Flüchtlinge aufgenommen werden müssen. Dabei können, so Aleker, „Zuweisungswünsche weder vom Land noch von uns berücksichtigt werden“.

Zugewiesene müssen untergebracht werden

In Pfalzgrafenweiler kursierte bereits im Januar das Gerücht, dass in die Container 60 geflüchtete Männer einziehen werden. Die Gemeinde wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wer in die Gemeinschaftsunterkunft am Bühl kommt. Mit 29 Personen wurde zunächst gerechnet, inzwischen sind die genannten 22 Männer eingetroffen.

Amtsleiter Aleker schreibt: „Zum einen achten wir auf eine optimale Auslastung und Nutzung unserer Kapazitäten, zum anderen müssen wir die Menschen unterbringen, die uns zugewiesen werden. Das waren in der nahen Vergangenheit vermehrt einzelne Männer.“

Freier Eintritt ins Freizeitbad

Marco Kaupp, Hauptamtsleiter im Rathaus Pfalzgrafenweiler weiß, dass die im Durchschnitt 27 Jahre alten Männer bislang keinen Bleibeanspruch haben. In den Containern sei alles zur Selbstversorgung vorhanden, was gebraucht wird. Neben den Wohn- und Schlafbereichen gibt es einen Küchencontainer, zwei Sanitärcontainer mit Duschen, Waschbecken und Toiletten sowie mit Waschmaschinen und Trocknern.

Das im Ort kursierende Gerücht, wonach die Geflüchteten freien Eintritt ins Freizeitbad erhalten und dort duschen, entspricht nicht der Realität. Einen einmaligen freien Tageseintritt ins Bad erhalten lediglich geflüchtete Familien und Alleinerziehende für ihre Kinder als Gutschein zusammen mit dem Landesfamilienpass.

Verfahren dauern unterschiedlich lang

Aleker beantwortete die Frage, ob noch weitere Männer oder auch Familien in den Containern untergebracht werden so: „Beides ist möglich.“ Die Dauer ihrer Unterbringung in der Gemeinschaftsunterkunft hänge von der Dauer des individuellen ausländerrechtlichen Verfahrens ab. Auf die Frage nach dem Einsatz von Security im Bedarfsfall schreibt er: „Bereits jetzt wird die Unterkunft regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten von unserer Security bestreift. Wir gehen nicht davon aus, dass mehr nötig sein wird.“

Marco Kaupp berichtete, dass der Freundeskreis Asyl Pfalzgrafenweiler bereits vor Ort war und die Unterbringung bislang reibungslos verläuft. Aktuell seien in Pfalzgrafenweiler einschließlich der 22 neu hinzugekommen mehr als 100 geflüchtete Menschen untergebracht, darunter auch Familien. Die Gemeinde sei auf der Suche nach Wohnraum für die Anschlussunterbringung.