Entdeckung am Montag: Am Fels entlang der L415 zwischen Oberndorf und Lindenhof wird wieder gearbeitet. Foto: Bodo Schnekenburger

Zweimal innerhalb kurzer Zeit stürzten Felsbrocken auf die L415 in Oberndorf. Nun sind erneut Sicherungsarbeiten im Gange, die die Gefahr endgültig bannen sollen – für viel Geld.

Der Verkehr zwischen Oberndorf und Lindenhof war in letzter Zeit eingeschränkt. Seitdem im August erneut ein Felsbrocken auf die Straße gestürzt war, blieb die hangseitige Fahrspur gesperrt. Weitere Sicherungsarbeiten wurden seitens des Rottweiler Landratsamtes angekündigt. Die haben nun begonnen. Wir fragen genauer nach – und wollen wissen, ob man die L415 künftig wirklich sorgenfrei befahren kann.

 

Schließlich war das Ereignis im August bereits das zweite binnen kurzer Zeit. Der erste Felssturz im Dezember 2024 hatte bereits zu einer Teil-Sperrung der Strecke geführt und aufwendige Sicherungsmaßnahmen nach sich gezogen.

500 Quadratmeter Steinschlagschutznetz wurden angebracht und mit drei Meter langen Ankern im Gestein fixiert. Rund 80 000 Euro kosteten Sofort- und Sicherungsmaßnahmen insgesamt. Kostenträger ist das Land. Mitte März wurde die Strecke wieder freigegeben.

Zweiter Felssturz überrascht auch Ingenieure

Kein halbes Jahr später kam es nach mehreren Regenfällen zum zweiten großen Steinschlag – nicht nur zur Überraschung der Verkehrsteilnehmer. Das Landratsamt teilte mit, niemand habe so schnell mit erneuten Felsabgängen gerechnet.

Abermals wurde die rechte Fahrspur gesperrt, die Wand begutachtet und letztlich entschieden, die für 2026 ohnehin geplante Sicherungsmaßnahme, die ebenfalls wieder im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg durchgeführt wird, vorzuziehen.

Kosten, Dauer und Umfang der Maßnahmen waren da zunächst noch nicht bekannt. Am Montag nun teilte das Landratsamt mit: Eine größere Felszunge müsse aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.

Dafür werde der Verkehr vom 20. bis zum 25. Oktober per Ampel geregelt – nur eine Spur steht für beide Richtungen zur Verfügung – und es könne immer wieder zu kurzfristigen Vollsperrungen kommen.

2000 Quadratmeter Fels werden gesichert

Auf Nachfrage teilt uns Landratsamt-Pressesprecherin Andrea Schmider am Mittwoch mit, die Arbeiten zur Felssicherung, durchgeführt von der Firma Sachtleben Mining Services, seien nun bereits in vollem Gange. Die Kosten, die wieder vom Land zu tragen seien, lägen bei rund 300 000 Euro.

„Die Fläche, die abgesichert werden muss, erstreckt sich über etwa 2000 Quadratmeter“, erfahren wir außerdem. Zur Dauer der Arbeiten lasse sich noch nichts Genaues sagen.

Felsnase wird entfernt

„Ab nächster Woche wird ein spezieller Bagger eingesetzt, der eine Felsnase entfernen muss – dazu muss zunächst eine Fläche als Standplatz aufgeschüttet werden, damit die Baggerketten die Fahrbahn nicht beschädigen. Dann wird die Felsnase entfernt, abschließend wird die Aufschüttung wieder zurückgebaut“, erklärt Schmider. Der Zeitplan hierfür sei eine Woche. Parallel starte bereits die Vernetzung.

Hangseitige Spur bleibt noch einige Wochen gesperrt

Die L 415 zwischen Oberndorf und Lindenhof soll ab Ende nächster Woche wieder auf zwei Spuren in beide Richtungen befahrbar sein. Die Freigabe der dritten Spur, die seit dem Felssturz gesperrt ist, werde sich aber voraussichtlich noch mindestens weitere drei Wochen hinziehen.

Weitere Sicherungsmaßnahmen werden dann offenbar nicht mehr nötig sein, wie uns Andrea Schmider bestätigt. „Mit dieser Maßnahme ist aus Sicht der Experten die Hangsicherung an der L415 abgeschlossen.“ So bleibt die Hoffnung, dass der Felssturz im August der letzte für eine sehr lange Zeit bleiben wird.