Die Planungsgruppe Wörmann hat als Architekturbüro beim Bau des Gefängnisses im Esch übernommen. Das Amt Vermögen und Bau präsentierte die Planer jetzt als Nachfolger des Wettbewerbssiegers aus München.
Rottweil - Die JVA Rottenburg, die JVA Mannheim – das neue Büro ist in Sachen Gefängnisneubau kein Neuling. Nachdem sich das Land vom Sieger des Wettbewerbs im Februar getrennt hat und dadurch eine Neuausschreibung notwendig geworden war, hat die Planungsgruppe Wörmann (pg|w) den Zuschlag erhalten. In der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses (UBV) am Mittwochabend präsentierte Thomas Steier, Leiter des Amts Vermögen und Bau Konstanz, den Stadträten in einer Konferenzschaltung in den Sitzungssaal den aktuellen Stand gemeinsam mit den Planern.
"Etwas kompakter, etwas kleiner"
"Etwas kompakter, etwas kleiner" werde es, sagte Regina Mersmann von pg|w in der Sitzung, die in einer Präsentation vorstellte, was ihr Büro bislang schon aus der Vorarbeit entwickelt hat. Schon Steier hatte zuvor aber betont: Die bisherigen Vorgaben gelten unverändert – Fassadengestaltung, Bebauungsplan, Raumprogramm und die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung. Der Leiter des Konstanzer Amts blickte auch kurz zurück auf die Entwicklung, die zur jetzigen Situation mit der neuerlichen Suche nach Architekten geführt hatte. Demnach sei die für Oktober 2020 vereinbarte Entwurfsplanung in Sachen Wirtschaftlichkeit nicht akzeptabel gewesen, wieso im Januar eine nachgebesserte Planung hätte vorgelegt werden sollen. Nachdem dies nicht erfolgt sei, habe das Land im Februar den Vertrag gekündigt. Im Juli habe dann dem Büro pg|w der neue Auftrag erteilt werden können.
Deutlich optimiert
Was am Mittwochabend präsentiert werden konnte, war noch keine abgeschlossene Entwurfsplanung, aber bereits ein Werkstattbericht – mit dem Fokus auf den Änderungen zur bisherigen Planung. Die geringsten Änderungen gibt es in den drei Gebäuden mit den Hafträumen. Selbst hier werden nun aber vier Haftplätze mehr möglich, als bislang.
Deutlicher optimiert hat die Planungsgruppe Wörmann den Werkstattbereich, die Grundierung und den langgezogenen Komplex mit der Torwache an der Kopfseite. Unterm Strich haben die Architekten so etwa den Bruttorauminhalt um 15 Prozent verringert, um zehn Prozent die Verkehrsflächen und um 27 Prozent die Technikflächen.
Eine Bodenplatte statt Betonpfähle
Von den beiden vermutlich gravierendsten Unterschieden zur vorherigen Planung wird übrigens nur der eine sichtbar sein: die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Münchener hatte diese nur auf dem Werkstattbereich vorgesehen, Regina Mersmann stellte den Rottweiler Stadträten nun eine Variante mit Solarnutzung auf fast der gesamten Dachfläche vor – Ausnahme soll nur die Torwache bleiben. Der Ertrag dürfte sich mehr als verdreifachen.
Verborgen im Untergrund
Für Blicke verborgen bleibt hingegen die optimierte Grundierung des gesamten Komplexes. Auf Basis der erneuten Bodenuntersuchung sei es möglich, so Regina Mersmann, auf die Vielzahl von Betonpfählen zu verzichten. Stattdessen will pg|w die Gebäude auf eine massive Bodenplatte setzen.
Runder Tisch
Thomas Steier betonte vor den Stadträten, dass Rottweil unverändert ein wichtiger Partner bei dem Projekt sei. Dementsprechend geht es auch am runden Tisch weiter. Für 29. November werden die Teilnehmer eingeladen.