Angehörige der russischen Absturzopfer trauern mit Blumen und Kränzen am zerstörten Heck der Tupolew 154. Foto: dpa/Rolf Haid

Wenn bald offiziell in Überlingen des Flugzeugunglücks von 2002 gedacht wird, dürften wohl nur Polizei-und Rettungskräfte geladen sein. Das hat mit dem Krieg in der Ukraine zu tun.

Es ist der 1. Juli 2002, 23.35 Uhr. In elf Kilometern Höhe stößt eine Passagiermaschine der Baschkirian Airline mit einem Frachtflieger des Paketdienstleisters DHL zusammen. Riesige Trümmer fallen in der Nähe von Überlingen zu Boden. 71 Menschen kommen ums Leben, darunter 49 Schulkinder, die unterwegs in die Ferien nach Barcelona sind. Sie stammen aus Ufa, einer russischen Stadt rund 100 Kilometer westlich des Ural-Gebirges. Niemand überlebt. Viele Rettungskräfte, die noch in der Nacht am Bodenseeufer ausschwärmen, erzählen bis heute, sie hätten die Bilder der Tragödie nie mehr aus dem Kopf bekommen.