Evelyn Ungefucht, Vorsitzende des Jugendgemeinderats, appelliert in ihrer Ansprache für Frieden einzutreten. Foto: Silvia Walz-Fiorenza

Anlässlich des Volkstrauertages fand am Ehrenmal auf dem Remigiusfriedhof in Nagold eine Gedenkfeier für die Kriegstoten statt. Auch junge Menschen waren in das Programm involviert.

Bei der Feier zum Volkstrauertag sprach Codekan Tobias Geiger das Psalmgebet und Florian Kovac, Vorsitzender des VdK Nagold, trug die traditionelle Totenehrung vor.

 

Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann erinnerte in seiner Ansprache an die Opfer der beiden Weltkriege und an die Widerstandskämpfer des Hitler-Attentats von 1944, das sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährte.

Er würdigte die diesjährige Stolpersteinverlegung zum Gedenken an die Nagolder Euthanasieopfer: „Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerungskultur lebendig zu halten“. Für die Stolpersteine erarbeitete Lehrer Gabriel Stängle mit seinen Schülern die Schicksale von fünf Menschen, die in der NS-Zeit ermordet wurden.

Oberbürgermeister Jürgen Großmann macht in seiner Rede auf die Bedeutung der Erinnerungskultur aufmerksam. Foto: Silvia Walz-Fiorenza

Schülerinnen und Schüler der Christiane-Herzog-Realschule trugen gemeinsam mit Gabriel Stängle auch zur Gedenkveranstaltung bei. In ihrer Sprech-Motette lasen sie Szenen aus Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“. Der deutsche Schriftsteller Hans Fallada schrieb 1947 seinen letzten Roman über das Ehepaar Quangel, das 1940 vom Tod seines einzigen Sohnes Otto erfährt und daraufhin beginnt, Postkarten gegen das nationalsozialistische Regime zu schreiben und öffentlich abzulegen.

Appell an die Verantwortung aller

Die Nagolder Jugendgemeinderäte mit ihrer Vorsitzenden Evelyn Ungefucht appellierten in ihren Redebeiträgen an die Verantwortung aller, auch der nachfolgenden Generationen, für Frieden, Freiheit und Demokratie einzutreten und diese zu verteidigen: „Mögen wir den heutigen Tag nutzen, um aus der Geschichte zu lernen, den Opfern Respekt zu erweisen und uns für eine Zukunft ohne Krieg und Hass einzusetzen“.

Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Gefallenen und Verstorbenen der beiden Weltkriege. Foto: Silvia Walz-Fiorenza

Anschließend wurde in einer feierlichen Zeremonie unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Nagold ein Kranz am Ehrenmal für die Gefallenen und Verstorbenen der beiden Weltkriege niedergelegt. Außerdem nahm auch eine Abordnung der Fallschirmjägerkameradschaft Nagold an der Feierstunde teil.

Musikalisch begleitet wurde die Gedenkfeier von der Stadtkapelle Nagold. Die an diesem Tag gesammelten Spenden kamen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zugute.