Die offizielle Zufahrt zum Wochenendgebiet "Riederleshalde" erfolgt aktuell über den landwirtschaftlichen Weg in der Verlängerung der Dachtler Straße von der Bergwaldsteige aus.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Aufreger: Zufahrt zum Wochenendgebiet "Riederleshalde" sorgt für Diskussionsstoff / Zugeständnis an Anlieger

Beschwerden gibt es aus der Gechinger Bevölkerung wegen der Zufahrt zum Wochenendgebiet "Riederleshalde".

Gechingen. Die offizielle Zufahrt zum Wochenendgebiet "Riederleshalde" erfolgt aktuell über den landwirtschaftlichen Weg in der Verlängerung der Dachtler Straße von der Bergwaldsteige aus. Der Weg ist ausgeschildert als für "Anlieger frei". Der Feldweg direkt gegenüber der Bergwaldsiedlung ist nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Er wird jedoch oft, vor allem von den aus Fahrtrichtung Dachtel beziehungsweise dem Kreis Böblingen kommenden Nutzern der Wochenendgrundstücke, in unberechtigter Weise als Abkürzung genutzt. Im April wurden die 46 Eigentümer der Wochenendgrundstücke von der Gemeinde nochmals auf diese verkehrsrechtliche Situation hingewiesen.

Zu wenig Abstand

Vorausgegangen waren Beschwerden von Spaziergängern aus der Bergwaldsiedlung über nicht angepasste Geschwindigkeit sowie unzureichenden Abstand zu Fußgängern und Kleinkindern auf ihren Fahrrädern durch Nutzer des Wochenendgebiets. Als Reaktion auf dieses Schreiben stellten die Eigentümer der Wochenendgrundstücke den Antrag, zu prüfen, ob der Feldweg auf Höhe Bergwald offiziell auch für Anlieger freigegeben werden kann. Zu diesem Tagesordnungspunkt hatten sich in der Gemeindehalle zahlreiche Zuhörer eingefunden.

Es gibt für beide Seiten überzeugende Argumente, wie die Verwaltung in der Beratungsvorlage aufführt. Für die Freigabe spricht, dass die bisher erlaubte Zufahrt circa ein bis zwei Kilometer länger ist und künftig durch das angrenzende neue Baugebiet "Furt" vermehrt von den dortigen Anwohnern als Spazierweg genutzt werden wird. Umwelt- und Klimaaspekte seien hier auch zu berücksichtigen. Weiter sei die Zufahrt über den Bergwald übersichtlicher und biete bessere Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr, wie die Nutzer der "Riederleshalde"-Anlage anführen. Für die Beibehaltung der aktuellen Zufahrt spreche, dass der alternative Feldweg, vom Bergwald aus, die einzige Möglichkeit darstellt, ohne Steigung und auf geteertem Untergrund mit Kinderwagen, Kinderfahrrad und auch mit Rollatoren spazieren zu gehen. In der Vegetationsperiode sei es für Fußgänger dort teilweise schwer möglich, auszuweichen.

"Wir sind dafür, den oberen, kürzeren und übersichtlicheren Weg ebenfalls freizugeben für Anlieger", sagte Klaus Böttinger für die Freie-Wähler-Fraktion, da die jetzige Zufahrt auch schon stark durch Spaziergänger frequentiert sei.

Antrag abgelehnt

Keine einheitliche Meinung gibt es in der SPD-Fraktion, wie Gerhard Mörk anführte. Er selbst halte die Naherholung Bergwald für wichtiger als eine möglichst kurze Zufahrt. Seine Kollegin Annette Klink-Stürner sprach sich für die Freigabe aus, um das Verkehrsaufkommen zu verteilen. Tilman Schwarz will die bisherige Lösung beibehalten. Er rief dazu auf, die Sache nicht zu hoch zu hängen, da es sowieso keine für alle Seiten befriedigende Lösung geben könne. Jürgen Groß rief in Erinnerung, dass diese Diskussion vor zehn, 15 Jahren schon mal geführt wurde. Er stellte schließlich einen Antrag zur Geschäftsordnung, die jetzige Lösung zu belassen und den Punkt in zwei Jahren wieder auf die Tagesordnung zu nehmen, wenn die Auswirkungen durch das Baugebiet Furt ersichtlich sind.

Der Antrag wurde mit fünf zu acht Stimmen abgelehnt. Mit sieben zu sechs Stimmen beschloss der Rat, den Weg für Anlieger freizugeben und beauftragte die Verwaltung, bei der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt dazu einen Antrag zu stellen.