Um die Leibspeise der Schwaben, die Maultasche, geht es am Sonntag unter anderem im Gechinger Appeleshof. Foto: Försterling Foto: Schwarzwälder Bote

Museumstag: Im Appeleshof gibt es am Sonntag verschiedene Maultaschenvariationen / Ortsführung und Uhrenausstellung

Das Heimatmuseum Appeleshof in Gechingen beteiligt sich am Sonntag, 7. Oktober, am kreisweiten Museumstag: mit einer Ortsführung und einer Ausstellung antiker Uhren. Außerdem gibt es Maultaschen in verschiedenen Variationen.

Gechingen. Für die Aktion auf Landkreisebene, zu der mehr als 20 Museen einladen, wurden die übliche Öffnungszeit geändert und das Programm erweitert. Geöffnet ist der Appeleshof von 11 bis 17 Uhr mit folgendem Programm: 11 bis 14 Uhr "M3 – schwäbische Maultaschenkreationen", Verzehr und Verkauf, 11.30 bis 13 Uhr heimatgeschichtlicher Ortsrundgang und von 11 bis 17 Uhr antike Uhrensammlung von Claus Schwarz.

Zehn verschiedene Maultaschenkreationen werden am Sonntag von einem örtlichen Geschäft angeboten, vom schwäbischem Hausrezept bis zu Maultaschen mit asiatischem oder griechischem Flair oder Maultaschen Hawaii mit Ananas und Schinken. Auch süße Varianten gibt es. Am Museumssonntag kann man das Angebot an Ort und Stelle ausprobieren und/oder seine Lieblingsvariante einkaufen.

Heimatgeschichtliche Tour mit Norbert Jensen und Sonja Dittmayer

Zur heimatgeschichtlichen Ortsführung, die circa 90 Minuten dauert, treffen sich die Teilnehmer um 11.30 Uhr am Heimatmuseum Appeleshof. Sonja Dittmayer und Norbert Jensen werden die Besucher nach einer Einführung in die Geschichte und in die geologischen und geografischen Besonderheiten von Gechingen durch den Flecken führen. An mehreren bedeutsamen Stellen werden die beiden die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Bilder und Geschichten aus der damaligen Zeit wieder aufleben lassen sowie den Teilnehmern auch die Möglichkeit bieten, aus ihren Erinnerungen zu plaudern. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung bei Norbert Jensen unter Telefon 07056/93 99 69 oder an norbert.jensen@appeleshof.de erforderlich.

Über die ganze Öffnungszeit hinweg zeigt Claus Schwarz Stücke aus seiner Sammlung antiker Uhren. Die ältesten Exemplare stammen aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, die übrigen verschiedenen Objekte datieren bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, als noch niemand etwas von Digitaluhren wusste. Es ist ein uraltes Bedürfnis der Menschheit, die Zeit zu messen und einzuteilen. Man muss sich aber klarmachen, dass erst in Wechselwirkung mit der technischen Entwicklung mechanische Uhrwerke und damit eine exakte Zeitmessung möglich wurde.

Ganz am Anfang richtete man sich einfach nach dem Sonnenstand, dann wurde die Sonnenuhr entwickelt, die aber natürlich nur dann die Zeit anzeigte, wenn die Sonne schien. Es folgten Wasseruhren, bei der man in markierten Gefäßen bei gedrosselter Wasserzufuhr oder verlangsamtem Wasserablauf an der Höhe des Wasserspiegels die "verflossene" Zeit ablesen konnte. Die ältesten mechanischen Uhren, die es gibt, sind Räderuhren, die in Deutschland etwa seit Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbar sind; anfangs wahre Ungetüme, die sich aber im Lauf der Zeit verkleinerten und verfeinerten und die Vorläufer all der diversen Standuhren, Wanduhren, Wecker, Taschen- und Armbanduhren sind, die nach und nach dazukamen.

Zunächst ein Luxusartikel nur für die Reichen

Claus Schwarz will vor allem auch die Technik der verschiedenen Arten der Uhrwerke demonstrieren und zeigen, wie sie funktionieren. Wenn man bedenkt, dass zu Beginn der Herstellung von Uhren alles Handarbeit – eigentlich Handwerkskunst – war, begreift man, dass Uhren zunächst ein Luxusartikel waren, den nur Reiche oder Institutionen wie die Kirche sich leisten konnten.

Dementsprechend sind die alten Uhren oft in sehr schönen und aufwändig gestalteten Gehäusen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass für die einfachen Leute im Dorf es nur die Kirchturmuhr war, deren Stundenschlag jedermann die Zeit anzeigte.

Der Eintritt ist auch an diesem Aktionstag im Appeleshof frei. Weitere Informationen zum kreisweiten Museumstag und eine Liste der teilnehmenden Museen sowie die angebotenen Attraktionen sind unter www.kreis-calw.de/Museumstag im Internet zu finden.