Im Gechinger Ziegen-Gehege gibt derzeit für die Kinder und ihre Betreuungslehrerin viel zu tun. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Schüler betreuen Tiere auch in den Ferien / Bestand deutlich verjüngt

Gechingen. Wenn am Montag die Schule anfängt, sind die Gechinger Schulziegen in bestem Zustand. Denn sie wurden auch während der Ferien von Schülern und deren Eltern hervorragend versorgt.

Trotzdem warten auf die Ziegen-AG vielfältige Aufgaben, denn die drei neuen jungen Zwergziegen bedürfen besonderer Pflege. Seit kurzem hat die Schlehengäuschule ihren Bestand, der durch den Tod alter Tiere sehr dezimiert war, wieder auffrischen können. Dies gibt vor allen den Ziegen-AG-Schülern eine neue Motivation bei der Fürsorge für die Tiere. "Die drei jungen Weibchen wurden von der Elternbeiratsvorsitzenden Kellewald, ihrer Tochter Fenja und mir von einem Bauernhof abgeholt", sagt AG-Leiterin Corinna Popp. "Den Transport übernahm der Gechinger Schafzüchter Heiko Eßlinger", berichtet sie. Zwei der jungen Weibchen sind noch kein Jahr alt.

AG besteht seit einem Vierteljahrhundert

Was die Gechinger Schlehengäuschule seit vielen Jahren mit der Ziegen-AG leistet, ist aller Ehren wert. Vor einem Vierteljahrhundert entschieden sich der ehemalige Schulleiter Gerd Danisch und sein Lehrerkollegium für die Ziegenhaltung gemäß dem Leitbild der Schule. Dieses setzt neben pädagogischen Zielen auf naturnahes Lernen und bewussten Umgang mit der Natur. Das Besondere in Gechingen ist, dass diese AG kein Strohfeuer war, sondern jetzt schon seit 25 Jahren durchgehalten wird. "Wir werden bei diesem Projekt auch sehr gut finanziell von der Gemeinde unterstützt", freut sich Schulleiterin Karin Rittig. So wurde vor kurzem ein neuer Zaun bewilligt.

Jeweils dienstags in der sechsten Stunde findet die Ziegen-AG statt. Dabei wird stets kräftig gearbeitet. Es wird gefüttert, frisches Wasser herbeigetragen, ausgemistet und bei den Tieren Körperpflege betrieben.

Manche sind die ganze Schulzeit dabei

"Die Kinder kommen immer begeistert zu der AG. Manche sind während ihrer ganzen vierjährigen Schulzeit dabei", so Popp. Freude herrscht derzeit darüber, dass die zunächst separat untergebrachten Jungtiere jetzt von den Älteren gut angenommen werden.

Dann verweist Popp auf die Vorteile der Ziegen-AG für die Kinder. Sie merken, dass Tiere Arbeit machen, sie übernehmen Verantwortung und laufen ohne Angst selbstbewusst durch das Gehege. Außerdem lernen sie unterschiedliche Arbeiten zu verrichten und den richtigen Umgang mit verschiedenen landwirt- schaftlichen Werkzeugen.

Die Kinder haben eine Bitte. Sie wünschen sich die Verlegung einer Wasserleitung zum Tiergehege, damit sie nicht mehr so viel Wasser schleppen müssen. Das Geld dafür soll unter anderem durch Laufveranstaltungen der Schule beschafft werden.