Im Sommer, wenn das Wasser im Hallenbad sowieso abgelassen wird, werden die Reparaturarbeiten erledigt.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Technischer Ausschuss befasst sich mit Reparaturarbeiten am Hubboden / Großes Defizit

Das Gechinger Hallenbad kostet richtig Geld. Jetzt kommen auch noch Reparaturmaßnahmen dazu. Mit diesen Arbeiten, die in den Sommerferien erledigt werden sollen, wenn das Wasser für die jährliche Wartungsphase eh abgelassen wird, befasste sich der Technische Ausschuss des Gemeinderats.

Gechingen. Wenn sie in der Jahresrechnung oder im Haushaltsplanentwurf unter der Position Hallenbad nachschlagen, müssen die Gechinger Gemeinderäte regelmäßig ein dickes Defizit ablesen. Jetzt stehen auch noch unvorhergesehene Arbeiten am Edelstahl-Hubboden der Freizeit- und Sporteinrichtung an.

Die Antriebsspindeln, mithilfe derer die Wassertiefen eingestellt werden können, sind verschlissen und müssen ausgetauscht werden, wie die letzte Wartung 2020 ergeben hatte.

Der Technische Ausschuss (TA) vergab diese Arbeiten in seiner Sitzung am Dienstag an die Firma KBE Bauelemente aus Wilhelmshaven zum Brutto-Angebotspreis von 16 820 Euro.

Die Firma KBE hatte den Hubboden 2003 eingebaut und ist seit 2004 per Vertrag mit der Wartung desselben beauftragt. Der tatsächliche Aufwand der Reparaturarbeiten ist geschätzt, "die Hardware ist jedoch fix angeboten", wie Bauamtsleiter Heinz Braun erläuterte. Die Montagezeit wird über "einen qualifizierten Stundennachweis" abgerechnet, begleitet durch den Betriebsleiter des Hallenbads, Markus Widmann.

"Wie oft wird der Hubboden genutzt pro Woche?", fragte Wolfgang Premm. "Stündlich", antwortete ihm Gemeinderatskollege Jan Wentsch, der dem TA nicht angehört und dort kein Stimmrecht hat, aber als stellvertretender Vorsitzender der Sportfreunde Gechingen und Abteilungsleiter Schwimmen die Sitzung verfolgte. Als Beispiele nannte er das Aqua-Jogging oder die Schwimmkurse: "Manchmal verstelle ich den Boden zweimal in der Stunde."

Die Maßnahme werde in der Sommerpause durchgeführt, beantwortete Bürgermeister Jens Häußler die entsprechende Frage von Klaus Böttinger, denn es müsse ja das Wasser abgelassen werden.

Keine Perspektive für eine Öffnung

Häußler wies dann noch explizit darauf hin, dass der Hubboden bis zur Reparatur möglichst wenig benutzt werden sollte, um einen völligen Ausfall zu verhindern. Wobei das Hallenbad seit November vergangenen Jahres coronabedingt ohnehin geschlossen ist und es derzeit keine Perspektive für eine Öffnung gibt, wie Jan Wentsch auf Nachfrage sagte.

Die Gretchenfrage jedoch, was die Zukunft des Gechinger Bads angeht, stellt sich momentan nicht. Nur wenn künftig Reparaturen in weitaus größerem Umfang anstehen sollten, soll über den Weiterbetrieb des Hallenbads diskutiert werden. So waren Verwaltung und Gemeinderat bereits vor Längerem verblieben.

Das oben angesprochene Minus wird wegen der Corona-Schließung des Hallenbads noch dicker, kann aber teilweise kompensiert werden.

"Gewisse Fixkosten bleiben auch ohne den üblichen Badebetrieb", sagte der Bürgermeister im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Da für die Beschäftigten Kurzarbeit angesagt sei, könne beispielsweise ein Teil der Personalkosten eingespart werden. Wohingegen bei gefülltem Becken die Pumpen weiter in Betrieb sein müssen und das Wasser über die Filteranlage läuft: "Man kann das Wasser nicht einfach stehen lassen. Sonst ist die Qualität irgendwann so schlecht, dass man es komplett ablaufen lassen muss", so Häußler.