Der Jugendtreff im Erdgeschoss des Alten Rathauses bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Immer weniger Besucher / Indirektes Kompliment an Vereine

Gechingen. Als der Gechinger Jugendtreff eröffnet wurde, war die Freude groß. Die Einrichtung stieß, auch dank des großen Engagements des damaligen Leiters, Diakon Peter Kögler, auf eine gute Resonanz. Nun wurde der Treff geschlossen.

Gestartet war er im Januar 2008 und wurde zuerst von der Kommune selbst getragen. Später ging die Trägerschaft auf den Kreisjugendring Calw über. Besonders beliebt waren bei den Jugendlichen die Koch- und Backaktionen im Alten Rathaus sowie Filmabende und gemeinsame Übernachtungen. Faschingsfeten, Halloweenparty, Sommerfest und ähnliches gehörten zu den Höhepunkten. Mehrere Wechsel in der Leitung und, damit verbunden, auch immer wieder längere Perioden, in denen die Freizeiteinrichtung geschlossen war, hatten in den vergangenen Jahren zu Einbrüchen bei den Besucherzahlen geführt.

Gemeinsam mit interessierten Jugendlichen und ehrenamtlichen Helfern sowie der Unterstützung eines örtlichen Handwerksbetriebs waren die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Alten Rathauses, wo zuvor der Polizeiposten und später ein Blumenladen untergebracht waren, in Eigenregie und mit viel Elan renoviert, gestaltet und eingerichtet worden und in den ersten Jahren auch gut besucht.

Rettung fehlgeschlagen

"Es kamen immer weniger Besucher, zum Ende des vergangenen Jahres war es einfach nicht mehr vertretbar, den Jugendtreff aufrechtzuerhalten", sagte Bürgermeister Jens Häußler im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Rettungsversuche wie die Einrichtung eines sogenannten Kindertreffs hatten nichts gebracht. Es sei aber durchaus vorstellbar, das Projekt "bei neuem Bedarf wieder anzupacken" – wenn sich Kinder und Jugendliche wieder für den Besuch im Treff interessieren und Bereitschaft signalisieren würden, sich im Betrieb der Einrichtung einzubringen, ließ die Verwaltung unlängst verlauten.

Indirekt könne man die Situation als Kompliment an die Vereine sehen. "Diese und weitere Gruppen im Ort machen viele Angebote für Jugendliche, die gut angenommen werden", äußerte sich Häußler.