Jede Menge Schabernack trieben die Gechinger Hexengeister beim Rathaussturm. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister kommt glimpflich davon

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Glimpflich ging der Sturm der Hexengeister auf das Rathaus für den Gechinger Bürgermeister in diesem Jahr aus.

Den Hexengeistern gelang es zwar, sich über eine Leiter Zugang zu verschaffen und die Herrschaft über das Rathaus zu übernehmen, scharfzüngige Seitenhiebe auf die Kommunalpolitik blieben aber in diesem Jahr aus. Die Narren hatten sich den ADAC als Zielscheibe für ihren Spott erwählt. Bürgermeister Jens Häußler übernahm die Rolle des Pannenhelfers und trug treffsicher zur Wahl "Auto des Jahres" bei. Bereits seit dem Vormittag hatten die Gechinger Feuersee-Deifel und Hexen für Stimmung auf dem Rathausvorplatz gesorgt.

Gewohnt lautstark näherten sich die Hexengeister pünktlich um 13.59 Uhr mit ihrer verfilzten Haarpracht, in dem Spinnen und anderes Ungeziefer hausten, Zinkennasen, Warzen und Zahnlücken dem Verwaltungssitz. Begleitet wurden sie von ihrer Hexengeister-Blasmusik-Kapelle. Kaum angekommen, kletterte die Oberhexe in den ersten Stock und enterte mit lautstarker Unterstützung der rund 300 Zuschauer, die sie mit dem Wahlspruch "Gruslig send die Hexengeister, holet sich dr’ Bürgermeister" anfeuerten, das Rathaus durchs Fenster.

In der Ansprache wurde schnell klar, warum die Hexengeister mit Engelsflügeln und Heiligenschein in Aktion traten: Sie präsentierten sich als "Gelbe Engel", die Pannenhelfer Häußler zur Seite stehen. Kämmerer Joachim Kaufmann, der bald zu einer längeren Reise aufbricht, schickten die Narren mit dem Auftrag los, unterwegs nach einem geeigneten Anlageplatz für das zu erwartende Schmiergeld Ausschau zu halten.

Nachdem sich der Schultes mit einem Pannenkoffer und der Warnweste des "ADHC – Allgemeiner Deutscher Hexencheck" ausgestattet in sein Schicksal ergeben hatte, kam ihm die Aufgabe zu, das "Auto des Jahres" beim Dosenschießen zu küren. Trotz Sichtbehinderung gelang es ihm, das zuverlässigste und beliebteste Fahrzeug zu treffen: das Bobby-Car. Im Anschluss trieben die Geister ihren Schabernack und verteilten Süßigkeiten. Im Laufe des Nachmittags streunten die Narren durch die Dorfmitte und machten mit Späßen die Läden, Geschäfte und Lokale unsicher.