Viel Geld nimmt die Gemeinde Gechingen in den kommenden drei Jahren für den Neubau des Kindergartens Wolfswiesen in die Hand. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat billigt Haushaltsentwurf / Mehrere Großprojekte stehen an / Höhere Gebühren

Mit Rückenwind kann die Gemeinde Gechingen finanziell ins Haushaltsjahr 2018 starten.

Gechingen. Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für das kommende Jahr wies Bürgermeister Jens Häußler in der jüngsten Gemeinderatssitzung darauf hin, dass nach jetzigem Stand im laufenden Jahr auf die geplante Kreditaufnahmen von bis zu drei Millionen Euro ebenso verzichtet werden konnte wie auf eine Entnahme aus den Rücklagen.

Der Haushaltsplan 2018 sieht Ausgaben und Einnahmen mit 16,7 Millionen Euro (14,8 Millionen 2017) vor. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt rund 10,7 Millionen und auf den Vermögenshaushalt rund sechs Millionen Euro.

In besserem Licht

Um die geplanten Ausgaben und Investitionen tätigen zu können, sollen 2018 rund 2,8 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden. Eine Kreditaufnahme ist 2017 nicht geplant, wurde von Kämmerer Andreas Bastl jedoch für das Jahr 2019 in Höhe von rund einer Million Euro prognostiziert. Die geplante Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, vereinfacht gesagt der Überschuss, der der Gemeinde aus eigenen Mitteln für Investitionen zur Verfügung steht, beträgt 605 000 Euro, was Bürgermeister Häußler als "relativ erfreulich" bezeichnete. In noch besserem Licht erscheint diese Zahl, da der jährliche Verlust aus dem Betrieb des Hallenbades, der auch 2018 bei weit mehr als 200 000 Euro liegen wird, bereits abgezogen wurde.

"Die aktuellen Zahlen sind gut, Grund zur Euphorie besteht jedoch nicht", so die Einschätzung des Bürgermeisters. Zukunftsprojekte wie Hochwasserschutzmaßnahmen mit Kosten von mehr als fünf Millionen Euro, geplante Kindergartenneubauten für mehr als zwei Millionen Euro, Ausgaben im Abwasserbereich, Investitionen in die Kläranlage und Gewerbegebietserschließungen werden die Gemeindekasse in den nächsten Jahren belasten.

Und auch die "überdurchschnittlich umfangreiche Infrastruktur" werde ihre Ausgaben erfordern, so Häußler. Der Gemeinderat billigte den Haushaltsentwurf 2018 einstimmig. Die Verabschiedung der Satzung soll am 23. Januar in öffentlicher Sitzung im Rathaus erfolgen. Dann werden auch die Sprecher der Fraktionen Gelegenheit haben, ihre Stellungnahmen zum Haushalt 2018 vorzutragen.

Einhergehend mit der Haushaltsplanung 2018 wurden die Wasser- und Abwassergebühren erhöht. Die Wassergebühr wurde einheitlich auf 2,30 Euro je Kubikmeter, die Abwassergebühr auf 3,10 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser sowie 0,40 Euro je Kubikmeter Niederschlagswasser festgelegt. Neu kalkuliert wurden auch die Kosten für die Nutzung der Erddeponie "Stöcklesgrund“. Sie erhöhen sich ab 2018 von acht auf zehn Euro je angeliefertem Kubikmeter.