Kommunales: Neun Laptops und vier Dockingstationen werden angeschafft / Datensicherheit gewährleistet

Gechingen. Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Arbeitsabläufe im Rathaus – Stichwort Lockdown mit strengen Abstandsvorgaben auch in den Büros der Verwaltung – lenkte jüngst den Blick besonders deutlich auf die digitale Infrastruktur im Rathaus. Deren in die Jahre gekommene Komponenten erfordern jetzt Entscheidungen. Der Gemeinderat beschloss die Erneuerung des Servers samt Betriebssystem. Es werden neue Arbeitsplatzrechner und Laptops beschafft und die verwendete Software wird aktualisiert. Die gesamte Maßnahme wurde für 36 250 Euro netto an die Firma besol networks GmbH aus Wildberg vergeben. Deren Geschäftsführer Uwe Spletzer erläuterte dem Ratsgremium zusammen mit Gudrun Swiderski von der Verwaltung die Einzelheiten.

Aufgrund des Alters der derzeitigen Geräte ist ein Austausch von Server und Arbeitsplatzrechnern notwendig. Der Server kommt an seine Kapazitätsgrenzen aus verschiedenen Gründen, immer umfangreichere Datenbanken zum Beispiel. Die Arbeitsplatzrechner sind zwischen fünf und acht Jahren alt, als Software ist momentan noch Microsoft Office 2010 im Einsatz, das ab diesem Herbst aus der Wartung fällt. Durch Corona kam die Frage nach Homeoffice-Arbeitsplätzen und auch mobilen Arbeitsplätzen im Rathaus auf. Die Softwarelizenzen für Kommunen werden durch einen bestehenden Rahmenvertrag des Landes Baden-Württemberg mit Microsoft beschafft und durch die Firmen Comparex 8 (sie ist die etwas günstigere) und Cancom vertrieben.

Mit heißer Nadel gestrickt

Die Verwaltung legte drei Versionen für die Maßnahme vor und favorisierte die Version drei mit Servertausch, der Anschaffung von neun Laptops und vier Dockingstationen, wobei zwei der jüngeren vorhandenen Standgeräte weiterverwendet werden. Für diese Maßnahme gab es am Ende bei einer Enthaltung von Frank Schöninger eine Mehrheit.

Schöninger sprach sich wie Jan Wentsch für die rund 3800 Euro teurere Version zwei aus, bei der alle elf Mitarbeiter mit Ausnahme des Bürgerbüros mit Laptops und Dockingstationen ausgestattet würden. Wentsch: "Zwei Laptops und sieben Dockingstationen mehr – für 3800 Euro könnten wir uns gleich top aufstellen."

"Da war der sparsame Bürgermeister am Werk", verteidigte Bürgermeister Jens Häußler die Empfehlung für Version drei und Wentsch mutmaßte: "Sie wollen das Personal vor Ort im Rathaus halten, oder?"

Wentsch und Schöninger fragten weiter, warum man nicht gleich auch den digitalen Sitzungsdienst mit aufsetzt. "Dies muss ausgerollt werden und dauert etwa ein halbes Jahr", wusste Spletzer aus Erfahrungen in der Gemeinde Neubulach, für die er ebenfalls tätig ist. "Deshalb machen wir es gleich, dann sind wir in einem halben Jahr fertig", forderte Schöninger. "Die Sitzungsvorlage für heute wurde mit heißer Nadel gestrickt, da passte das Thema Sitzungsdienst nicht mehr rein", so der Bürgermeister. Es solle aber schnellstens auf die Tagesordnung kommen.

Gudrun Swiderski sagte, dass es für die erforderliche Software derzeit ein 30 Prozent Rabatt-Angebot der Firma Regisafe gibt. Wenn das Thema in der Dezember-Sitzung entschieden werde, könne man das noch nutzen.

"Das ist grundsätzlich eine sehr, sehr gute Maßnahme, nicht nur wegen Corona", lobte Simon Klass. "Die Laptops schaffen Flexibilität." Er fragte nach der Datensicherheit der erforderlichen VPN-Verbindung (Virtuelles privates Netzwerk) fürs Arbeiten im Homeoffice. "Die Daten werden nicht auf den jeweiligen Rechner übertragen, sondern liegen auf dem Terminalserver und sind dort sicher", bestätigte Spletzer. Gerhard Mörk hat, was den Bedarf angeht, vollstes Vertrauen in die Verwaltung, "was ihr wollt, sollt ihr bekommen".

Er fragte, ob die auszumusternden Rechner noch irgendwie zu verwenden sind oder weitergegeben werden könnten. Jürgen Groß ist wichtig, "dass Uwe Spletzer bleibt" und fragte nach einem Leasingkonzept, weil man da automatisch immer aktuelle Geräte habe. Leasing sei teurer und "wenn sie in kurzen Abständen wechseln, muss das immer auch gehandelt werden", riet der Fachmann ab.

Frank Schöninger stellte den Antrag, die rund 3800 Euro teurere Version 2 zu beschließen. Mit sieben Ja- zu acht Nein-Stimmen wurde dieser abgelehnt. Bei seiner Enthaltung wurde die Version drei beschlossen und Uwe Spletzer mit der Anschaffung und Installation beauftragt.