Hinter dem Weihnachtsmarkt in Gechingen – hier ein Bild aus dem Jahr 2018 – steht derzeit noch ein Fragezeichen. Aber es gibt bereits einen Plan B.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Markt könnte ausfallen

Hinter Baden-Württembergs Weihnachtsmärkten steht in diesem Jahr ein dickes Fragezeichen – da bildet auch Gechingen keine Ausnahme. Noch weiß Organisator Wolfgang Premm nicht, ob er stattfinden kann. Eine Idee für einen Plan B hat er allerdings schon.

Gechingen. Rund 50 Stände, knapp 2000 Besucher – der Weihnachtsmarkt in Gechingen ist jährlich ein großer Anziehungspunkt in der Region. Die Besucher schätzen vor allem das Bühnenprogramm, bei dem sich unter anderem Kindergärten und Musikverein präsentieren und so das Miteinander im Ort stärken. Für die Vereine ist der Weihnachtsmarkt dagegen häufig eine dringend benötigte Einnahmequelle und obendrauf ein echter Kassenschlager: Vergangenes Jahr waren fast alle Stände am Ende ausverkauft.

Nicht auf Zauber verzichten

In diesem Jahr muss jedoch auf all das vielleicht verzichtet werden. Vor einer Woche gab die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald bekannt, dass im Kreis Calw wegen der Corona-Pandemie generell keine Weihnachtsmärkte stattfinden. Aus Rücksicht auf Besucher sowie Händler und Schausteller und deren unsichere Planungslage haben sich demnach die Städte und Gemeinden im Kreis dazu entschieden, die Märkte ausfallen zu lassen.

Wolfgang Premm organisiert mit einem Team von fünf, sechs weiteren Mitstreitern seit einigen Jahren den Gechinger Weihnachtsmarkt. Die Mitteilung der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald ist ihm neu. "Im Juli hatte ich noch mit dem Bürgermeister ausgemacht, dass wir uns bis Ende September entscheiden wollen, ob der Weihnachtsmarkt stattfinden kann", sagt Premm. Das sei für ihn weiterhin der aktuelle Stand. Es "würde auch reichen", erst Anfang Oktober mit den Vorbereitungen anzufangen und die Marktbeschicker zu informieren.

Verständnis hätte Premm, wenn der Weihnachtsmarkt coronabedingt ausfallen müsste. Doch so ganz will er auf den besonderen Zauber, den der Advent versprüht, in Gechingen nicht verzichten – und hat bereits eine Idee für einen Plan B: ein "vorweihnachtliches Schlemmen" am Samstagabend mit deutlich reduzierter Besucherzahl. Die Idee: Über das Leader-Projekt bekommt sein Team vier Weihnachtsmarktstände zur Verfügung gestellt, die derzeit gebaut werden und das Fundament für den kleinen Ersatz-Markt bilden könnten. "Ich habe auch schon weitere vier, fünf im Hinterkopf, die bestimmt mitmachen würden", sagt Premm. Insgesamt könnten also zehn Stände zusammenkommen, an denen geschlemmt werden könnte – Maultaschen, Spirituosen aus dem Gäu, regionale Produkte. "Und abends ist ja die Atmosphäre immer am schönsten", findet Premm, der allerdings unterstreicht: Bislang ist das nur eine Idee, die er noch mit niemandem abgestimmt hat.

Traurig wäre Premm jedoch trotz Plan B, wenn der Weihnachtsmarkt ausfallen müsste: "Das wäre schon irgendwo ein emotionaler Einschnitt. Die Leute freuen sich auf den Weihnachtsmarkt, ohne ihn würde irgendwas fehlen."