Die Erschließung des Gechinger Baugebiets Furt macht derzeit große Fortschritte. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Großes Interesse an Parzellen macht Punkteverfahren nötig / Neue Räte mit vor Ort

Gechingen. Trotz der derzeitigen brütenden Hitze wird im neuen Gechinger Baugebiet "Furt" hart gearbeitet. "Wir liegen mit den Erschließungsarbeiten gut im Zeitplan", sagt die Diplomingenieurin für Bauwesen, Christa Braun, von der Kommunalberatung Infrastruktur und Entwicklung GmbH (KBB), die die Leitung der Erschließung des zukunftsweisenden Projekts inne hat. Ende diesen Jahres sollen die Erschließungsarbeiten an dem mehr als fünf Hektar großen Baugebiet am südlichen Ortsrand von Gechingen abgeschlossen sein.

Viele junge Paare

Am Dienstag nahm der Technische Ausschuss des Gemeinderats (TA) bei schweißtreibenden Temperaturen eine Begehung vor. Der Gruppe schlossen sich auch mehrere neu gewählte Gemeinderäte an, die sich so noch vor Amts- eintritt über das derzeit größte Projekt der Kommune informieren wollten. Unter den übrigen Teilnehmern an dem Rundgang gab es besonders viele junge Paare, die zum Teil mit ihren Kindern gekommen waren. Wie Projektleiterin Braun und Bürgermeister Jens Häußler erläuterten, sind Kanalisation (Abwasser, Frischwasser) und Straßenneuentwicklung abgeschlossen sowie die Lampenfundamente bereits vorbereitet.

Auch Drainagerohre wurden verlegt und die Frostschutzschicht (Schottertragschicht) ist bereits aufgetragen. Derzeit erfolgt die Breitbandkabelverlegung von drei Anbietern. Dies sorgte für Verwunderung bei einigen Räten. "Eine verlorene Investition ist dies auf keinen Fall", unterstrich Braun mit Blick auf die rasante Entwicklung der künftigen Datenmengen im Internet.

Der Rathauschef wusste, dass sich viel mehr Bewerber gemeldet haben, als man Bauplätze zum Verkauf anbieten könne. Rund ein Drittel der Plätze gehören privaten Besitzern. Von den gemeindeeigenen Plätzen werden vorerst noch die Bauplätze 21 bis 23 für eine mögliche Erweiterung des Pflegeheims zurückgehalten. Außerdem würden die Areale Nummer 32 und 33 vorsorglich nicht verkauft. Der Rathauschef unterschied bei der Vergabe der Bauplätze drei Gruppen, die bald vom Rathaus Post bekommen würden. Die Bewerber, die aufgrund ihrer hohen Punktzahl garantiert einen Platz bekommen, die Interessenten, die alle die gleiche Punktzahl erreicht haben und wohl durch ein Losverfahren ein weitere Chance bekommen, sowie die dritte Gruppe, die aufgrund zu niedriger Punktzahl derzeit keinen Platz bekommen kann. "Doch es kann sich auch immer noch verschieben, wenn Interessenten zurücktreten", hob der Schultes hervor. Dann würden Plätze für Nachrücker frei.

Vier Hauptkriterien

Die Vergaberichtlinien der Gemeinde sehen ein Punktesystem nach vier Hauptkriterien vor: die Länge des Hauptwohnsitzes in Gechingen und die familiäre Situation der Bewerber (zum Beispiel Punkte für Kinder unter zwölf Jahren).

Dazu kommen die bestehenden Wohnraum-Eigentumsverhältnisse, wo Bewerber ohne Wohneigentum eine besonders große Punktzahl erreichen. Auch die Ausübung eines Ehrenamts in einem Verein oder Ähnlichem kann weitere Punkte einbringen.