Eishockeycrack Marcel Goc (Zweiter von rechts) gemeinsam mit Bürgermeister Jens Häußler und den weiteren Gästen des Ehrungsabends. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrungsabend: Olympiamedaillengewinner Marcel Goc prominentester Gast / Auch Dank an tatkräfige Funktionäre

Die Plätze eins bis drei bei Landes-, Bundes- oder internationalen Meisterschaften – ein Beschluss des Gechinger Gemeinderats legt die Latte für eine Würdigung sportlicher Erfolge durch die Gäugemeinde hoch.

Gechingen. Dennoch konnte Bürgermeister Jens Häußler 14 Sportler im Sitzungssaal des Rathauses begrüßen. Darunter waren mit Daniel und Armin Raab, Jenny Klein, Katja Braun, Beate Köstel (Sportschützen) und Ramona Böttinger (Skirennläuferin) sechs deutsche Meister und mit Marcel Goc gar ein erfolgreichen Olympiateilnehmer.

Besonderer Stellenwert

"Die Schützen haben in der Gemeinde einen besonderen Stellenwert", sagte Häußler mit Blick auf die lange Erfolgsliste, die von Sven Lauxmann, Jonathan Hauf, Sophia Frank, Jürgen Weber, Andre Turu, Wolfgang Neumann, sowie Armin und Daniel Raab fortgeführt wurde. Aus dem erfolgreichen Gold-Team beim Liegendschießen mit Katja Braun, Jenny Klein und Beate Köstel hatten sich die zwei letzteren entschuldigt, ebenso die Skirennläuferin Ramona Böttinger. Dafür waren mit den Junioreninternationalen Jonathan Vetter (Bogenschießen) und Marcel Goc (Eishockey) zwei Sportler da, die international für Furore sorgten. Vetter hatte nicht nur die Rangliste des deutschen Schützenbundes gewonnen und sich damit für die Jugend- Weltmeisterschaft in Argentinien qualifiziert. Er hat bei dieser Weltmeisterschaft auch einen Quotenplatz für die Olympischen Jugendspiele 2018 in Buenos Aires geholt.

Bei der 21. Sportlerehrung gab es eine echte Premiere. Zum ersten Male konnte die Gemeinde in ihrer Geschichte mit Marcel Goc einen Medaillengewinner bei Olympischen Spielen zu ihrem Ehrungsabend einladen. "Wir hatten mit Beate Gauß schon eine Teilnehmerin bei Olympia (London 2012), aber noch nie eine Medaille. Dies ist jetzt Marcel Goc gelungen." Der gebürtige Gechinger hatte als Kapitän die deutschen Eishockey-Nationalmannschaft im südkoreanischen Pyeongchang auf das Eis geführt sowie nach Siegen gegen Schweden und Kanada das Finale gegen Russland erreicht. Trotz der 3:4-Niederlage im Endspiel haben diese Leistungen und der Gewinn der Silbermedaille historische Bedeutung. Goc hat mit dem deutschen Eishockeyteam-Geschichte geschrieben. Der Eishockeyprofi der Adler Mannheim war trotz vollen Terminkalenders angereist. Sehr zur Freude aller Anwesenden. Sein Kommen wurde als eine besondere Wertschätzung gegenüber der Gemeinde, den Sportfreuden und für die Sportlerehrung empfunden.

Im Rahmen des Ehrungsabends wurden auch Funktionäre gewürdigt, die zehn oder mehr Jahre ein Ehrenamt ausgeübt haben. Bei den Sportfreunden Gechingen, und hier vor allem als Gründungsmitglied und Abteilungsleiter von 1991 bis 2018 im Volleyball, strich Jens Häußler Rolf Mutterer heraus. Bei den Schützen wurde Helmut Weber gewürdigt, der nach 44 Jahren bei den SFG als Ehrenoberschützenmeister verabschiedet wurde, und im SFG- Gesamtvorsitzender Hagen Breitling, der als kommissarischer und dann als mit dem Sportheimprojekt Maßstäbe gesetzt hat. Unterstützung bekam er dabei von Dagmar Angerbauer, die als Schatzmeisterin nach den Worten von Häußler immer sachlich und ruhig ein Finanzvolumen von mehreren 100 000 Euro bewältigt habe.

Eine weitere Ehrung ging an Eugen Rentschler, der sich als Planer, Organisator und Wanderführer bei der Donnerstagsgruppe über einen Zweitraum von zehn Jahren einen Namen gemacht hat.

Zahllose Stunden investiert

Tief ins kulturelle Leben der Gemeinde reicht das Wirken von Waltraud Lachenmaier, die sich im Arbeitskreis Heimatgeschichte engagiert. Dabei hat sie schon die Kasse, den Vorsitz und aktuell das Amt des Schriftführers bekleidet. "Zudem haben sie unzählige Stunden für das Buch ›Mühsal, Krieg und weite Wege‹ investiert", lobte der Rathauschef.

Begonnen hatte die Veranstaltung mit musikalischen Einlagen von Anja Pilarski und Magdalena Todt, beendet wurde sie mit einer Auszeichnung von Hermann Wagner der in diesem Jahr sein 50. Jubiläum als Bläser im Posaunenchor feiern konnte. Wagner hatte unter anderem 20 Jahre als Dirigent gewirkt, über Jahrzehnte viele Kinder ausgebildet und leitet den Posaunenrentnerchor im Calwer Bläserbezirk.