Waltraud Lachenmaier (links) signierte ihr Buch im Foyer des Heimatmuseums Appeleshof. Die Käufer erhaschten dabei einen Blick auf die Weihnachtsausstellung, die wegen der Corona-Pandemie eigentlich nur von draußen durch die Scheibe betrachtet werden kann. Fotos: Sauter Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Großer Zuspruch für zweites Buch von Waltraud Lachenmaier / Guter Verkaufsauftakt

Wegen der Corona-Pandemie war es nicht möglich, das neue Buch "Lange Wege, weite Wege, Lebenswege" von Waltraud Lachenmaier öffentlich in der Gemeindehalle vorzustellen wie ursprünglich geplant.

Gechingen. Das Werk war, wie der Vorgänger "Mühsal, Krieg und weite Wege" bei vielen als Weihnachtsgeschenk vorgesehen. Deshalb hatte sich der Arbeitskreis Heimatgeschichte zu einem Buchverkauf gleich nach der Auslieferung am 5. und 6. Dezember vor dem Heimatmuseum Appeleshof als Alternative entschieden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Trotz Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt waren am Samstagfrüh bereits zu Beginn des Verkaufs die ersten Kunden da und freuten sich über das Angebot, das Buch mit einer Widmung der Autorin versehen zu lassen. Das Verkaufsteam hat drei Stunden in der Kälte durchgehalten.

Biografien aus Gechingen gesammelt

Wie schon in dem vor zehn Jahren erschienenen Buch hat Lachenmaier Biografien aus Gechingen gesammelt. Damals lag der Schwerpunkt darauf, die Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs zu dokumentieren. Diesmal kommen in der Mehrzahl die zu Wort, die nach dem Krieg geboren sind oder zur Kriegszeit kleine Kinder waren. Weil viele Beteiligte ihre Biografien diesmal am Computer selbst geschrieben haben – auch dies ein Zeichen, wie sehr die Zeit sich gewandelt hat –, ergibt sich ein recht anschauliches Bild, wie sich das Dorf in der Nachkriegszeit entwickelt hat und wie die Veränderungen sich bei jedem einzelnen auswirkten. Zwar prägten die Kriegsereignisse noch lange das Leben der Nachgeborenen, aber die meisten sahen doch, was für Möglichkeiten ihnen jetzt offenstanden und nahmen das Neue an. Viele der Erzählerinnen und Erzähler in dem Buch sind auch Neu-Gechinger, denen das Dorf zur Heimat wurde und die das Bauerndorf von einst nie kennengelernt haben. Aber alle berichten, dass sich eine echte Dorfgemeinschaft gebildet hat, in der sich gut leben lässt.

Als am Samstag um 12 Uhr der erste Verkaufstag beendet wurde, war das Verkaufsteam zwar ordentlich durchgefroren, aber zufrieden mit dem Zuspruch der Gechinger zur Aktion. Außer dem Buch wurden auch "Schmunzelsteine" der Internationalen Frauengruppe Gechingen angeboten. Der Verkaufserlös samt Spenden geht an den Förderverein für krebskranke Kinder der Kinderklinik Tübingen.

Das Buch ist nun im Bürgerbüro des Gechinger Rathauses und in der örtlichen Filiale der Sparkasse zum Preis von 20 Euro erhältlich.