Mit leuchtenden Sonnenblumen hießen die Gechinger ihren neuen Pfarrer Ulrich Büttner (rechts), seine Ehefrau Bärbel (links) sowie die Kinder Lena, Julian und Louisa willkommen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Siebenmonatige Vakanz in Gechingen zu Ende / Gemeinde lädt zu Entdeckungsreise durch Gäugemeinde ein

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Mit viel Vorfreude wurden Pfarrer Ulrich Büttner und seine Familie in Gechingen begrüßt. In einem Festgottesdienst in der Martinskirche setzte Dekan Erich Hartmann den Geistlichen in sein neues Amt als Pfarrer in Gechingen ein.

Im Anschluss wurde auf dem Kirchhof ein buntes Willkommensfest gefeiert. Vertreter der katholischen und der bürgerlichen Gemeinde, Pfarrerkollegen aus den benachbarten Ortschaften, Vertreter der Schule und der Kindergärten freuten sich mit der evangelischen Kirchengemeinde über die Einsetzung, mit der eine siebenmonatige Vakanz zu Ende ging.

Einen Eindruck von der Vielfalt der Angebote und Aktivitäten in der evangelischen Kirchengemeinde bekam Büttner bei seiner Investitur. Organisten, Kirchenchor und Posaunenchor gestalteten den Gottesdienst mit. Programmbeiträge der Kinderkirche und ein selbst gedichtetes Willkommenslied sorgten beim anschließenden Ständerling für Abwechslung. Die zahlreichen Besucher wurden mit Sekt und Häppchen bewirtet. Für die Kleinsten gab es Beschäftigungsmöglichkeiten während der Grußworte.

"Alles muss klein beginnen, lass etwas Zeit verrinnen und endlich ist es groß." Mit diesem Liedvers war der Tag überschrieben. Magdalene Böttinger, die als Vorsitzende des Kirchengemeinderates die pfarrerlose Zeit in Gechingen maßgeblich mit gestaltete, lud dazu ein, den Neubeginn mit Pfarrer Ulrich Büttner mit Geduld und Liebe wachsen zu lassen. Sie forderte Büttner, seine Frau Bärbel und die Kinder Lena, Julian und Louisa dazu auf, auf Entdeckungsreise in und um Gechingen zu gehen. Symbolisch für diesen Neubeginn überreichte der Kirchengemeinderat Sonnenblumen an die Familie.

Dekan Erich Hartmann hob hervor, dass die Umstände in der Gäugemeinde nach dem Weggang von Pfarrer Michael Beck nach knapp 25-jähriger Dienstzeit nicht einfach waren. Das Pfarrhaus bedürfe einer Generalsanierung, was die Suche nach einem neuen Pfarrer erschwerte. Für den 54-jährigen Ulrich Büttner war das kein Hinderungsgrund.

"Die Ausschreibung hat mich sehr angesprochen", so Büttner. Offenheit, Vielfalt, die Lust auf Neues habe er daraus gelesen. Im Rahmen des Investiturgottesdienstes skizzierte Büttner seinen Traum von gelebtem Christ sein und spielte damit auf die Aussage "I have a dream" von Martin Luther King, der eines seiner Vorbilder sei, an.

Ihren neuen Pfarrer "pfleglich zu behandeln" legte Bürgermeister Thomas Kuhn aus Bartholomä, wo Büttner in den vergangenen zehn Jahren tätig war, den Gechingern ans Herz. "Er ist ein Mann mit vielen Talenten und Sie werden ihre Freude an ihm haben", versprach Kuhn, der die Zusammenarbeit mit Büttner zu schätzen lernte und als Freund der Familie die Investitur in Gechingen bezeugte.

Amtskollege Jens Häußler sieht der weiteren Zusammenarbeit zwischen kirchlicher und bürgerlicher Gemeinde in Gechingen optimistisch entgegen. Den Handlungsrahmen steckte er mit gemeinsamen Aufgaben in den Bereichen Kindergarten, Schule, Angebote für Jugendliche und Senioren ab. "Entscheidend ist, wie der Rahmen von den beteiligten Menschen ausgefüllt wird", so Häußler, der dem neuen Gechinger Pfarrer seine volle Unterstützung signalisierte.