Wanderer und Spaziergänger können sich auf zwei Himmelsliegen im Gechinger Röserwald ausruhen. Foto: Mörk Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Mitglieder des Schwarzwaldvereins stellen zwei Himmelsliegen auf / Viel Wissenswertes auf dem "NaturErlebnispfad"

Das kommt in sorgenvollen Corona-Zeiten so manchem Wanderer und Spaziergänger gerade recht: Im Gechinger Röserwald können sie auf zwei Himmelsliegen den Alltag für eine Weile vergessen und die Seele baumeln lassen.

Gechingen. Viele Menschen wollen in diesen Tagen die Corona-Thematik hinter sich lassen und machen einen Waldspaziergang. Tief in baumbewachsenes Gelände einzutauchen und an diesem stillen Zufluchtsort wieder Kraft zu tanken, hilft offenbar. Viele sehnen sich derzeit nach Entschleunigung. Wenn man das satte Frühlingsgrün durchstreift, kann man sich wie aus der Zeit gefallen fühlen.

Immer beliebter wird beispielsweise das sogenannte Waldbaden. In Japan gilt es als Medizin, weil der Mensch etwas für seine Gesundheit tut, wenn er in den Wald eintaucht. Bei der Naturheilmethode Waldbaden geht es darum, völlig abzuschalten und Stress abzubauen, indem man sich vollkommen auf die Natur einlässt. Das Erlebnis für Körper und Seele soll dazu verhelfen, wieder Lebensfreude zu schöpfen und Energie zu tanken. In Japan ist das "Shinrin Yokur" schulmedizinisch anerkannt. Es gehört dort offiziell zur Gesundheitsvorsorge, Ärzte verschreiben es auf Rezept. Die sogenannte "Waldmedizin" wird im Land des Lächelns als eine eigene wissenschaftliche Disziplin an Universitäten gelehrt.

In Corona-Zeiten beliebtes Refugium

Zwischen Bäumen und Sträuchern, umgeben von Vogelgezwitscher und anderen Tieren ist auch der Gechinger Röserwald der perfekte Ort, um zur Ruhe zu kommen und eins mit der Natur zu werden. In Zeiten, in denen Corona die Menschen ins Haus zwingt und in denen Kontakte zu Freunden, Kollegen sowie Bekannten vermieden werden müssen und in denen man weder ins Theater, noch ins Restaurant oder ins Kino gehen kann, wird dieses Refugium zunehmend beliebter. Eine zusätzliche Attraktion bilden da die beiden Himmelsliegen, die Mitglieder der Gechinger Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins (SWV) installiert haben.

Die Gesamtkosten für die beiden Himmelsliegen betragen circa 1400 Euro. "Darin eingerechnet ist auch die Eigenleistung durch die Mitglieder des Vereins Gechingen", äußerte sich Gerhard Mörk, zweiter Vorsitzender der Gechinger Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Die beiden Waldsofas seien im Renchtal produziert worden. Mitglieder des Schwarzwaldvereins haben sie dort abgeholt, die Bretter grundiert und gestrichen. "Es wurden Sockel betoniert, dann wurden die Himmelsliegen installiert. Alle Arbeiten wurden von Mitgliedern ausgeführt", so Mörk weiter.

Der ganze Körper profitiert enorm

"Es gibt Forschungsergebnisse, die uns die Bäume und Lebewesen im Waldboden auf neue Weise sehen lassen. Waldbaden hilft unserem Empfinden, unserem Gehirn und unserem Körper", heißt es in einer Mitteilung des Schwarzwaldvereins. Zum Wohlbefinden der Wanderer und Spaziergänger sollen die beiden neuen Himmelsliegen beitragen. Der SWV lädt dazu ein, von den Tafeln entlang des "NaturErlebnispfads" im Waldgebiet in der Riederleshalde zwischen Gechingen und Dachtel zu lernen und sich auf einer der Liegen vom Wandern auszuruhen: "Wer das macht, der wird spüren: Der Wald verhilft zu mehr Balance im Leben. Die Abwehrkräfte werden gestärkt, das Gehirn profitiert von der Stille. Der Stress wird weniger".

"Es gibt schon Fotos von Personen auf den Himmelsliegen, was zeigt, dass sie gern genutzt werden", sagt Mörk zur Resonanz auf das neue Angebot.