Viele Besucher zeigten Interesse an den ausgestellten Naturgärten. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb: Beispielhafte Gechinger Anlagen prämiert

Gechingen (jt). Mit der öffentlichen Preisverleihung fand der Naturgartenwettbewerb 2020 der Naturschutzgruppe im Schwarzwaldverein Gechingen seinen Abschluss. "Alle Teilnehmer sind Gewinner, weil sie sich die Mühe gemacht haben, ein bisschen Natur in ihr Leben hereinzulassen", betonte Naturschutzwartin Marlene Mörk in ihrer Ansprache.

Besonderheiten im Detail

Jeder der elf teilnehmenden Gärten habe einen anderen Schwerpunkt, aber alle seien sehenswert. Die Anlagen wurden in zwei Kategorien bewertet: Einmal "Große, etablierte Gärten" (vier Teilnehmer) und zum Zweiten "Kleine Gärten, die teilweise noch in Arbeit sind" (sieben Teilnehmer).

Auf Stellwänden präsentierten sich alle Gärten mit je einem großen Poster, das in Detailfotos die Besonderheiten zeigte und einer Beschreibung (dies wird demnächst auf der Homepage der Schwarzwaldverein-Ortsgruppe Gechingen veröffentlicht). Die gezeigte Vielfalt sorgte für angeregte Gespräche unter den Besuchern und bietet die Chance, "dass sich andere Gartenbesitzer Anregungen holen können, für eine Umgestaltung ihres Gartens oder eine Neuanlage", wie Bürgermeister Jens Häußler speziell mit Blick auf das Baugebiet Furt in seinem Grußwort sagte. Denn durch den Wettbewerb werden die ansonsten privaten Gärten ein Stück weit öffentlich. "Es ist sehr positiv, dass es in Gechingen Menschen gibt, die nicht nur Wert auf einen optisch ansprechenden Garten legen, sondern auch auf die Natur und den Artenschutz achten", lobte der rathauschef. Das Thema sei voll im Trend, wie das neue Naturschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg zeige, demzufolge Schottergärten künftig nicht mehr zulässig sind.

"Die Durchführung des Naturgartenwettbewerbs war ein Erlebnis, das alle Jury-Mitglieder genossen haben", betonte Marlene Mörk. Es habe alle berührt zu erfahren, wie weit diese Gartenbesitzer gegangen sind, um ein Stück Natur in ihrer Nähe zu haben. "Eine bessere Welt ist pflanzbar! Davon sind wir überzeugt", spannte Mörk in ihren Ausführungen den Bogen von gewaltigen globalen Entwicklungen und Herausforderungen wie dem Klimakollaps oder dem Artensterben hin zu dem, was jeder im Kleinen in seinem eigenen Umfeld, seinem Garten sowie als Verbraucher und Konsument tun kann.

Außergewöhnlich schön

Der verwunschene Gewinnergarten von Familie Vogel in der Kategorie "Große Gärten" bietet "aufgrund der vielen sonnigen Bereiche wie auch den von natürlichem Schatten durch den alten Baumbestand eine Vielfalt an blühenden und nichtblühenden Pflanzen, Kleinklimazonen, Lebensräumen und Nahrungsangeboten", heißt es in der Beschreibung. Und weiter ist zu diesem Garten zu lesen: "Alles in allem ein außergewöhnlich schöner, mediterran angehauchter Naturgarten zum Wohlfühlen, Erholen und die Seele baumeln lassen."

Familie Schäffler hat den Wettbewerb in der Kategorie "Kleine Gärten, teilweise noch in Arbeit" für sich entschieden mit dem "perfekt geplanten Naturgarten". Für die vierköpfige Familie sind Naturschutz und ökologische Themen wichtig. Deshalb haben sich Schäfflers beim Kauf ihres Hauses entschieden, den Garten in einen Naturgarten, in dem alles in runden Formen gestaltet ist, umzuwandeln. Die Stauden wurden so gewählt, dass immer etwas blüht und somit Nahrung für Insekten, Vögel sowie Schmetterlinge da ist. Weiter finden sich dort unzählige Wildkräuter i sowie heimische Bäume und Sträucher. "Die komplette Umgestaltung hat einen Ort zum Wohlfühlen für Mensch und Tier geschaffen", steht in der Beschreibung.

Die beiden Preisträger erhielten ein Insektenhotel und eine Tafel für den Garten, die die Auszeichnung sichtbar macht. Alle anderen Teilnehmer wurden mit Einkaufsgutscheinen und Vogelnistkästen für ihre Anstrengungen zugunsten der Natur belohnt. Für die Bereitstellung der Preise bedankte sich Mörk bei den Sponsoren und Unterstützern des Wettbewerbs.