Im Haus Raphael durfte man sich über ein besonderes Fest freuen: Bewohnerin Elfriede Rometsch feierte ihren hundertsten Geburtstag.
Elegant geschmückt und schön gedeckt war der Veranstaltungsraum im Haus Raphael in Oberndorf am Donnerstagnachmittag. Denn es gab einen besonderen Anlass zum Feiern: Bewohnerin Elfriede Rometsch wurde 100 Jahre alt.
Wie es ihr geht? „Ach, heute geht es mir gut, wenn sich alles um mich dreht und man ein Fest macht. Da hat man gar keine Worte.“ Dabei war das nicht immer so. In ihrem Leben sei sie oft gestolpert und gefallen, berichtet die 100-Jährige. Dabei habe sie bereits beide Arme und Beine gebrochen, weswegen sie jetzt auf einen Rollator angewiesen sei. Auch musste sie den frühen Verlust ihres ersten Ehemannes verkraften. „Mit 43 Jahren, wenn die anderen heiraten, war ich schon wieder Witwe“, so die Jubilarin.
26 Urenkel
Doch darf sich die 100-Jährige über eine Großfamilie freuen mit ihren zwei Kindern, der 73-jährigen Tochter und dem 75-jährigen Sohn, elf Enkeln, drei davon leibliche und acht Stiefenkel von ihrem zweiten Ehemann, und 26 Urenkeln, darunter 19 Stiefurenkel.
Neben ihren Kindern und zahlreichen weiteren Mitgliedern der Großfamilie war auch der Erste Beigeordneter Lothar Kopf anwesend und überreichte der Jubilarin, stellvertretend für Bürgermeister Matthias Winter, eine Urkunde vom Land Baden-Württemberg mit Grußworten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der unter anderem Gesundheit für den großen Ehrentag wünscht.
Für ihre 100 Jahre ist Rometsch nicht nur körperlich, sondern auch geistig erstaunlich fit und konnte so auch die eine oder andere Anekdote aus ihrem Leben erzählen.
Viel Arbeit und Schmutz
Dabei erinnert sich Rometsch vor allem an eines: „Überall musste man schaffen und schaffen.“ Vor allem in der Landwirtschaft habe sie gearbeitet und im Wald. In einer Fabrik, die Sägen herstellte, habe sie zudem mitgearbeitet. „Da hatte man auch mal dreckige Hände, so dass man nichts anfassen konnte. Und als die Kinder zur Welt kamen, hatte man manchmal so schwarze, dreckige Hände, dass man den Kindern kaum die Fiedle putzen konnte“, erzählt die Jubilarin und sorgt für Gelächter.
„Zu mir haben sie immer gesagt: ‚Auf dich muss man aufpassen, sonst erlebst du deinen 100. nicht‘, und ich habe ihn doch erlebt“, resümiert Rometsch stolz. „Aber jetzt hab ich wieder viel gschwätzt“, stellt sie am Ende ihrer Ausführungen fest. Ihre Gäste hätten ihr derweil sicher gerne noch länger zugehört.
Kopf erklärte, sie sei die älteste Bewohnerin in der Oberndorfer Kernstadt. Er hoffe, dass man sie noch häufiger besuchen kommen könne.