Unterricht an der Jugendmusikschule Baiersbronn wird ab Juli teurer. (Symbolfoto) Foto: zhukovvvlad – stock.adobe.com

Die Gebühren für die musikalische Ausbildung an der Jugendmusikschule Baiersbronn steigen um zehn Prozent, auch um den jährlichen Abmangel für die Gemeinde in Grenzen zu halten. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Auf den Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren für die Jugendmusikschule zu erhöhen, folgte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine kurze Diskussion. Der jährliche Abmangel kostet die Gemeinde Geld. „Es ist angebracht, auch aufgrund der gestiegenen Kosten, die Sätze anzupassen“, sagte Bürgermeister Michael Ruf.

 

Grundsätzlich müsse auch darüber geredet werden, wie viel der Gemeinde und dem Gemeinderat die Jugendmusikschule „wert“ sei, aktuell sei aber nicht der richtige Zeitpunkt dafür, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Insbesondere die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst würden die vorgeschlagene Erhöhung der Gebühren um zehn Prozent rechtfertigen. Diese Kostenerhöhung könne die Jugendmusikschule nicht aus sich selbst heraus kompensieren.

Zustimmung fällt schwer

„Ja, eine weitere Erhöhung um zehn Prozent wird den Eltern nicht gefallen, aber wir müssen die Kosten im Griff haben, sonst können wir die Jugendmusikschule mittelfristig nicht mehr finanzieren“, sagte Ingo Christein (CDU). Ihm als Mitglied eines Musikvereins falle die Zustimmung allerdings schwer, da der Fortbestand der Musikvereine nur durch die Ausbildung der Musikschule gewährleistet werde könne. „Wir kommen mit den Gebühren an die Grenze, und ich befürchte, es können sich nur noch gut verdienende Eltern den Unterricht leisten“ , so Christein.

„Mit der Gebührenerhöhung decken wir nicht das bereits sechsstellige Defizit. Der Gemeinderat muss darüber entscheiden, dann müssen wir aber an anderer Stelle sparen“, gab Ruf zu bedenken.

Im Vergleich im Mittelfeld

Oliver Herberger, der Leiter der Jugendmusikschule, erklärte, dass im Vergleich mit den umliegenden Gemeinden die Gebühren in Baiersbronn nach der Erhöhung im mittleren Bereich liegen würden. „Es gibt Familien, die es sich nicht mehr leisten können. Wir bieten auch Gruppenunterricht an, und es gibt Fördermöglichkeiten, die auf unserer Homepage stehen“, so Herberger.

Gerhard Gaiser (SPD) sprach sich dafür aus, nicht im kulturellen Bereich zu sparen und die Fördermöglichkeiten bekannt zu machen. „Was plant die Jugendmusikschule, um sich noch weiter bekannt zu machen?“, fragte Gaiser. Herberger berichtete von einer Reihe von Besuchen in Grundschulen. Auch Aktionen während der Gartenschau seien geplant.

Michael Seitz (SPD) regte die Gründung eines Fördervereins an. Gerhard Gaiser griff diesen Punkt auf und bat den Schulleiter, in dieser Richtung bei den Eltern vorzufühlen. Fritz Kalmbach (CDU) fragte, ob die Gemeinde den Musikvereinen auch finanzielle Unterstützung für die Ausbildung zukommen lassen würde. „Soweit ich weiß nicht“, sagte Ruf.

Bei zwei Enthaltungen wurde mehrheitlich die Erhöhung der Gebühren um zehn Prozent ab dem 1. Juli beschlossen.

Weitere Beschlüsse

Einstimmig hat das Gremium zudem die Neufassungen der Geschäftsordnung und der Schulordnung, die zum 1. Juli in Kraft treten, beschlossen. Diese stammen von 2002 und wurden nun auf aktuellen Stand gebracht. Eine Verschiebung der Zuständigkeiten gebe es nicht, es seien lediglich wesentliche Punkte neu formuliert und konkretisiert worden, so Ruf. Ebenso verhalte es sich mit der Schulordnung, die das Außenverhältnis zu den Eltern und Schülern regele. „Hier wurden Anpassungen aus den Erfahrungen der Geschäftsstelle und des Musikschulleiters eingearbeitet.“ An der Ausrichtung der Schule ändere sich grundsätzlich nichts.

Ingo Christein regte an, mittelfristig nach eigenen Räumen für die Jugendmusikschule zu suchen, auch wenn dies mit weiteren Kosten verbunden sein könnte. Er lobte die gute Arbeit Herbergers und bescheinigte eine gute Zusammenarbeit mit den Vereinen..