Der Schönwälder Gemeinderat stimmte über die Erhöhung der Kindergartengebühren ab. Eine Bedarfsumfrage zeigt zudem, dass es kurzzeitig zu einem Engpass an Kita-Plätzen kommen wird.
Alle Jahre wieder kommt Kindergartenleiterin Gabi Hirt in den Gemeinderat, um über die Kindergartenbeiträge für das kommende Kindergartenjahr zu sprechen. Heuer war sie erstmals in Begleitung da: Der kommissarische Leiter Lars Haas war ebenfalls dabei.
Neben den Beiträgen und der Erhöhung stellt sie in der Regel eine Bedarfsumfrage vor, die in den letzten Jahren häufig zu Kindergartenerweiterungen führte – was voraussichtlich diesmal nicht nötig sein wird – nur ganz kurz kommt es laut der durchgeführten Elternbefragung zu Problemen, die aber wohl in den Griff zu bekommen seien.
Der Gemeindetag gibt Empfehlungen über die Erhöhung der Elternbeiträge ab, auch in diesem Jahr. Wie bereits in anderen Kommunen stellte man die Erhöhung vor – stolze 7,5 Prozent. Die neuen Beträge werden dabei kaufmännisch gerundet. So werden die Beiträge für Ü3-Kinder mit verlängerten Öffnungszeiten (6,75 Stunden) von derzeit 189 Euro bei Einkind-Familien (146 bei zwei, 98 bei drei, 35 Euro bei vier Kindern) steigen auf 203 (157, 105 und 38) Euro.
Bei der Ü3-Waldgruppe, die sechs Stunden je Tag stattfindet, erhöht sich der Beitrag von 175 (135, 85, 31) Euro auf nun 188 (145, 91, 33) Euro.
Unter dem Beitragsniveau
Bei den unter Dreijährigen ab einem Jahr wird der Beitrag um 8,5 Prozent steigen. „Wir liegen hier deutlich unter dem Beitragsniveau. Wenn wir hier nur die Empfehlung berücksichtigen, klafft die Schere zwischen dem allgemeinen und unserem Beitrag stetig weiter auseinander“, begründete Bürgermeister Christian Wörpel dies.
So kostet das nun anstelle von 499 (370, 253 und 99) Euro nunmehr 542 (401, 274,50, 107) Euro. Dennoch liegt die Gemeinde hier noch immer deutlich unter den Empfehlungen des Gemeindetags.
Platzsharing ist beliebt
Recht beliebt sei auch das „Platzsharing“ für die U3-Kinder. Das soll nun 110 (85, 71, 35) Euro kosten, bei „U1“-Kindern auf künftig 150 (119, 96, 41) Euro ansteigen.
Für die Ganztagsbetreuung betrage der Aufschlag nun 36 (Vorjahr 33) Euro je Monat für Ü3-Kinder, unter drei Jahren steigt der Zusatzbeitrag von 74 auf 81 Euro. Ist ein Kind jünger als ein Jahr, müssen Eltern dafür statt 95 künftig 104,50 Euro bezahlen. Von 20 Prozent Deckungsgrad, die der Gemeindetag vorschlägt, sei man dennoch meilenweit entfernt. Für ein kindgerechtes Mittagessen zahlt man wie bisher fünf Euro pro Tag, für einen gesunden Snack 1,50 Euro.
Für die Bedarfsumfrage verschickte der Kindergarten 151 Fragebögen, mit 124 Antworten war die Zahl erfreulich hoch. Der Kindergarten ist an 30 Tagen im Jahr geschlossen, was 68,6 Prozent als mit dem Job vereinbar sehen, knapp 17 Prozent könnten sogar mit 32 Schließtagen leben.
Was die täglichen Öffnungszeiten anbetrifft, gehen die Wünsche sehr auseinander – künftig ist die Kita von 7.15 bis 14 Uhr geöffnet. Manche wünschen sich früheres Öffnen, was aber personell nicht darstellbar sei, obwohl alle Stellen wieder besetzt seien.
An Plätzen habe man einen minimalen Puffer, der wohl ab Mai 2025 in einen Engpass für zwei Monate münden wird. Ab September 2025 werde es „sehr eng“, da werde man alle Möglichkeiten ausreizen müssen – danach sehe es wohl wieder besser aus.
„Preise nicht gewürfelt“
Sebastian Duffner (SPD) merkte an, dass er eigentlich kein glühender Anhänger der Erhöhung sei, er werde der Erhöhung nicht zustimmen. Kämmerer Harald Hafner verdeutlichte ihm, dass „die Preise nicht gewürfelt“ seien.
„Kita-Führung sehe ich als echte unternehmerische Leistung“, zeigte sich Johannes Göppert (FLS) überzeugt – er sei immer wieder überrascht, was in dieser Kita alles laufe.
Der Gemeinderat beschloss die neue Gebührenordnung mit einer Gegenstimme, die Umfrageergebnisse nahmen die Ratsmitglieder zur Kenntnis.