Beim Festgottesdienst zum Rosenkranzfest am 5. Oktober auf dem Hohenrechberg hat Bischof Klaus Krämer (Mitte) die Gläubigen zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Links: Pfarrer Horst Walter; rechts Pfarrer Torsten Mai. Foto: drs/Jerabek

Zwei Jahre nach dem Hamas-Angriff auf Israel ruft der Rottenburger Bischof zum Gebet und zu politischer Besonnenheit im Nahostkonflikt auf.

Bischof Klaus Krämer hat zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Heiligen Land aufgerufen und zum verstärkten Gebet für den Frieden eingeladen. Zwei Jahre nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und die darauffolgende humanitäre Katastrophe im Gazastreifen forderte er die umgehende Freilassung der israelischen Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden.

 

Zugleich forderte Krämer den ungehinderten Zugang zu wirksamer humanitärer Hilfe im Gazastreifen, „denn jede Verzögerung kostet Menschenleben“.

Vorsichtige Hoffnungen

Beim Festgottesdienst zum Rosenkranzfest auf dem Hohenrechberg bei Schwäbisch Gmünd erinnerte Krämer an die Erklärung der deutschen Bischöfe zum Gazakrieg vom 25. September, in der sie die Notwendigkeit einer politischen Lösung bekräftigen, die die elementaren Rechte und Interessen von Israelis und Palästinensern gleichermaßen achtet. „Seit Freitag gibt es vorsichtige Hoffnungen auf ein mögliches Ende dieses Konflikts“, sagte Krämer und rief die Gläubigen zum Gebet dafür auf, „dass die kleine Pflanze Hoffnung auf Frieden wachsen möge, auch und gerade im Heiligen Land“.

„Das Gebet ist unsere Antwort als Christen auf eine Situation, die bei vielen Menschen nur noch lähmende Angst auslöst. Im Gebet und ganz besonders im Gebet des Rosenkranzes wenden wir uns an den Gott, der das Heil aller Menschen will“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Er rief die Gläubigen dazu auf, der Bitte des Papstes zu folgen und in diesem Oktober an jedem Tag den Rosenkranz für den Frieden zu beten.

Das Rosenkranzgebet

Das Rosenkranzgebet ist eine etwa eintausend Jahre alte Gebetsform, in der das Leben Jesu meditiert wird, also das Heilshandeln Gottes und die Stellung, die Maria in diesem Heilswerk hat. Auf dem Hohenrechberg wird das Rosenkranzfest jedes Jahr besonders feierlich begangen.

Seit mehr als 600 Jahren pilgern Menschen zum Gnadenbild der Schönen Maria, die in der schmucken Wallfahrtskirche verehrt wird, und bitten die Muttergottes um Fürsprache. Das Wallfahrtsjahr 2025 steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“, das auch das Motto des weltweiten Heiligen Jahres 2025 ist.