Das Eckgebäude Schönbuchstraße 2 in Vollmaringen wird nun doch abgerissen. Foto: Marco Ackermann

Das Gebäude in der Schönbuchstraße 2 in Vollmaringen kann nun doch nicht vorübergehend von Vereinen genutzt werden. Die baulichen Mängel sind zu groß und eine Nutzung zu gefährlich.

Das Gebäude Schönbuchstraße 2 in Vollmaringen, das sich im Eigentum der Stadt Nagold befindet, wird aufgrund gravierender baulicher Mängel abgerissen.

 

Ursprünglich war angedacht, das Haus vorübergehend für Zwischennutzungen örtlichen Vereinen bereitzustellen, bis eine Gesamtplanung für den Bereich am Vollmaringer Kirchplatz vorliegt.

Ein aktuelles Gutachten zeigt jedoch, dass die Schäden am Gebäude so schwerwiegend sind, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.

Das Gutachten

Tiefbauamtsleiter Rafael Beier stellte das Gutachten vom Ingenieurbüro Lagger-Renz-GmbH in der Sitzung des Ortschaftsrats Vollmaringen vor. Dabei wurde der besorgniserregende Ist-Zustand des Gebäudes detailliert erläutert.

Die rückwärtige Wand des Scheunenteils zur Nachbarbebauung weist erhebliche statische Mängel auf, die auf Schädlingsbefall und jahrelange Witterungseinflüsse zurückzuführen sind. Die Scheune ist als Holzfachwerk mit Feldstein-Ausriegelungen ausgeführt, doch viele der tragenden Elemente sind stark beschädigt. Der Kalkputz im Bereich der Ausfachung ist porös, lose oder ausgebrochen und fehlt stellenweise ganz. Besonders kritisch ist, dass die rückwärtigen Wände nicht mehr standsicher sind. Eine sofortige Sicherung durch einen Zimmermann wäre erforderlich, doch selbst dies könnte das Problem nur vorübergehend lösen.

Sanierung unrentabel

Weitere Bauteile sind ebenfalls in einem besorgniserregenden Zustand: Die Fußschwelle ist stark deformiert und teilweise ausgebrochen, die rückwärtige Wand beult aus, und tragende Wandelemente sind nicht mehr funktionsfähig. Ein Eckpfosten ist so stark geschädigt, dass seine Tragfähigkeit komplett verloren gegangen ist. Ein weiterer Wandpfosten ist so stark beeinträchtigt, dass ein plötzlicher Versagen nicht ausgeschlossen werden kann. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Scheunenteil wirtschaftlich überaltert ist und eine Sanierung unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde.

Sicherheit hat Priorität

Ortsvorsteher Daniel Steinrode äußerte sein Bedauern über die Situation: „Wir hätten uns gewünscht, das Gebäude bis zur endgültigen Neugestaltung des Kirchplatzes für unsere Vereine nutzen zu können. Doch die Sicherheit der Anwohner hat oberste Priorität, und angesichts dieses Zustands bleibt uns keine Wahl.“

In der Sitzung des Ortschaftsrats wurde nicht nur das Gutachten diskutiert, sondern auch über die künftige Nutzung des Grundstücks beraten. Die Stadt Nagold wird nun in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat eine Planung für die Übergangszeit entwickeln, bis eine umfassende Neugestaltung des Bereichs realisiert werden kann.

Der Abriss des Gebäudes soll zeitnah erfolgen, um Gefahren für Anwohner und die umliegende Bebauung auszuschließen.