In einer Feierstunde ist die neue Wache der DRK-Bergwacht Zollernalb in Tailfingen eingeweiht und gesegnet worden. Die Kosten liegen bei 613 000 Euro.
Albstadt-Tailfingen - Für die DRK-Bergwacht Zollernalb geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. An zentralem Ort steht das neue Domizil, von wo aus die Einsätze zügig und schnell in jede Richtung möglich sind.
Kaum waren die zahlreichen Grußworte am Samstagnachmittag abgeschlossen, als die Funkmeldeempfänger die Bergretter gleich wieder in den Einsatz schickten. Landrat Günther-Martin Pauli fand gar ob der politischen Prominenz, dass es auf der Tailfinger Höhenlage zu einem "politischen Gipfeltreffen" gekommen sei. Für die musikalische Unterhaltung der Gäste und Helfer der Hilfsorganisationen sorgte das Alphorn-Duo Raphaela Schmoller und Joachim Bänsch.
Harte Kleinarbeit zeigt ihre Früchte
"Heute geht ein lange ersehnter Wunsch nach harter Kleinarbeit in Erfüllung", sagte ein stolzer Bergwachtleiter Edwin Blessing. Ohne die materielle und politische Unterstützung wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen. Sein Dank ging auch an die Förderer und Spender. Blessing führte den 21. September 2018 als Zäsur an, als die Bergwacht Oberes Donautal sich umbenannte und seitdem DRK-Bergwacht Zollernalb heißt. Armin Guttenberger, Landesleiter der DRK-Bergwacht Württemberg, sprach von Stolz und Freude und einem festlichen Anlass, dass man nach mehr als 30 Jahren die erste Bergrettungswache einweihe. "Hier wurde ein Meilenstein gesetzt", lobte er und meinte, dass man inzwischen erkannt habe, dass die Sonderrettungsdienste einen unverzichtbaren Stellenwert hätten. Bei der Rettung aus unwegsamen Gelände seien die Helfer oft bis an ihre Leistungsgrenze gefordert.
Das Land hat das Bauwerk gefördert und 90 Prozent der Kosten übernommen. "Stellen Sie uns auch künftig die notwendigen Mittel zur Verfügung", appellierte Guttenberger und blickte dabei in Richtung Staatssekretär Wilfried Klenk.
Die Hilfsorganisationen sind zunehmend gefordert
Unwetterereignisse zeigten, betonte Klenk, dass die Hilfsorganisationen zunehmend gefordert seien. "Die Sonderrettungsdienste machen uns dabei die wenigsten Sorgen, leisten Sie weiter Lobbyarbeit." Die Einweihung der Bergrettungswache sei eine Punktlandung. Das neue Gebäude mache das Versorgungsnetz im Zollernalbkreis noch leistungsfähiger.
Oberbürgermeister Klaus Konzelmann erinnerte an das Richtfest vor genau einem Jahr. Es sei ein weiterer Baustein in die Erfolgsgeschichte gesetzt worden. Sein Dank galt allen, die ihren anspruchsvollen Dienst mit Herzblut verrichteten. Die Bergrettungswache als modernes und zeitgemäßes Gebäude stelle eine enorme Aufwertung der Region dar. "Die Einweihung ist ein toller Anlass, um auf die Arbeit aufmerksam zu machen", sagte der OB. Landrat Günther-Martin Pauli erinnerte an Naturereignisse auch im Zollernalbkreis. Er dankte für die geleistete Hilfe, dieser Akt der Menschlichkeit sei nicht selbstverständlich.
Den Schlüssel übergeben und das Gebäude gesegnet
Hauptkommissar Kurt Schwalb überbrachte die Grüße des Polizeipräsidiums Reutlingen, er selbst habe unzählige Einsätze geleitet und lobte die Zusammenarbeit von allen Einsatzkräften. Mit diesem höchstmodernen Gebäude würden die Aufträge noch besser erfüllt. Die Grüße des DRK-Kreisverbandes überbrachte Geschäftsführer René Mey. Das DRK habe für den Bau der Bergrettungswache sehr gerne Unterstützung geleistet.
Bauleiter Marcus Greber übergab an Edwin Blessing symbolisch den Hausschlüssel, der mittels Drohne des Roten Kreuzes Geislingen eingeflogen worden war. Die Grüße der Regionalgruppe und der Bergwacht Rottweil überbrachte Sprecherin Sabine Schlick. Sie hofft, dass die neue Bergrettungswache auch ein Haus der Kameradschaft werde. Sie hatte "als kleines, großes Geschenk" einen Tischkicker mitgebracht und forderte Edwin Blessing gleich zum Duell.
Präsente gab es seitens der Bergwacht für den Einsatz am Bau – bisher wurden 716 ehrenamtliche Stunden Eigenleistung erbracht – für Sonja Isenmann, Helmut Isenmann, Nils Bandle, Axel Nufer, Andreas Mey und Edwin Blessing.
Pfarrer Uwe Stier von der katholischen Kirche segnete das Haus mit Weihwasser.