Nicht zu schnell, aber in verbotener Richtung ist dieser Mercedes unterwegs. Foto: Beyer

Falschfahrer in der Straße "Bahnhofsplatz". Stadt sieht keinen Handlungsbedarf.

Vermutlich ohne es zu merken, sind in Horb viele Autofahrer als Geisterfahrer unterwegs. Woran das liegt und wie gefährlich die Situation ist, lesen sie in unserem (SB+)Artikel.

 

Horb - In der Straße "Bahnhofsplatz" sind immer wieder Falschfahrer unterwegs. Grund ist die vorübergehende Änderung der Verkehrsführung im Zuge der nun abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an der Neckarbrücke. Die Stadt warnt Verkehrsteilnehmer über die sozialen Medien.

Vorsichtig nähert sich der Kleinwagen aus der Austraße kommend der Einmündung in die Straße "Bahnhofsplatz". Der Wagen hält, blinkt und biegt vorsichtig nach rechts in die Straße ein, um schließlich sachte in Richtung Kreisverkehr zu zuckeln. Nicht gerade das Verhalten eines Verkehrsrowdys – dennoch ist das Manöver illegal. Vor kurzem war das noch anders. Denn während die Neckarbrücke saniert wurde und einseitig gesperrt war, war zwischen der Einfahrt zum Kaufland-Parkhaus und der Einmündung der Austraße die dort eigentlich geltende Einbahnstraßenregelung aufgehoben. Autofahrer, die von der Dammstraße kommend die Austraße entlang fuhren, durften statt nur nach links auch nach rechts abbiegen. Auf diese Weise konnte auf dem Weg zu den Supermarkt-Parkplätzen der durch die Ampelregelung ständig verstopfte Kreisverkehr umfahren werden.

Alle fünf Minuten ein neuer Falschfahrer

Doch seit die Brücke wieder beidseitig befahrbar ist, wurde diese Änderung wieder rückgängig gemacht. Ab der Einfahrt zu den Parkplätzen ist wieder Einbahnstraße und ein blauer Pfeil in der Austraße weist darauf hin, dass nur noch nach links abgebogen werden darf. Diese Änderung ist aber scheinbar an vielen Autofahrern vorbeigegangen. Ungefähr alle fünf Minuten biegt ein Fahrzeug nach Rechts in die Straße "Bahnhofsplatz" ein. Die Stadt warnt mittlerweile auf ihrer Facebook-Seite: "Bitte die alte Beschilderung beachten und weiterhin mit Vorsicht fahren."

Laut Auskunft der Stadt hatten aufmerksame Bürger über die sozialen Medien die Verwaltung auf die Problematik hingewiesen. Allzu dramatisch ist die Situation aber wohl nicht. "Bisher können wir kein hohes Unfallrisiko erkennen", erklärt Inge Weber von der Pressestelle der Stadt. Verwunderlich ist dies nicht. Schließlich ist die Straße an dieser Stelle breit genug und es darf nur mit 30 Stundenkilometern gefahren werden.

Fahren gegen Fahrtrichtung kann 25 Euro kosten

Deshalb gibt es scheinbar auch keine Pläne, mit schärferen Kontrollen der Problematik zu begegnen: "Uns geht es nicht darum, jemanden zu betrafen, sondern in erster Linie darum, zu informieren", so Weber. Theoretisch könnte aber ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro fällig werden.

Letztendlich erwartet die Stadt aber, dass sich durch die Information der Öffentlichkeit die Angelegenheit von selbst erledigen wird: "Wir gehen davon aus, dass durch die Aufrufe in den sozialen Medien sich die Situation bei allen schnell wieder einspielen wird."

Bis dahin empfiehlt es sich aber für Autofahrer, die in die Einbahnstraße hineinfahren, möglichst weit rechts zu fahren, um nicht auf Kollisionskurs zu geraten.