Alle bisherigen Versuche, die Kulturamtsleitung neu zu besetzen, sind gescheitert. Jetzt geht die Stadtverwaltung neue Wege. Die Krux dabei: Die Stelle wird aufgeteilt.
Drei Mal war die Stelle „Leitung des Amtes für Kultur“ schon ausgeschrieben – aber zum gewünschten Erfolg führte das nicht. Ergebnis: Andreas Dobmeier, eigentlich längst im Kulturruhestand, leitet das Kulturamt weiterhin kommissarisch und auch er dürfte gespannt sein, wann es denn endlich gelingen wird, jemanden zu finden, der Lust hat, diese Aufgabe zu übernehmen.
„Die Ausschreibung auf die Stelle des Amtsleiters für Kultur blieb leider ergebnislos“, fasst Madlen Falke aus der städtischen Pressestelle auf Nachfrage zusammen. In drei Bewerbungsrunden sei deutlich geworden, dass die Komplexität der Stelle mit der gebündelten Verantwortung für die Kulturamtsleitung und die künstlerische Leitung von Theater am Ring, Franziskaner Konzerthaus und Neckarhalle durch eine Person kaum noch zu bewältigen sei.
„Mehrfach äußerten potenzielle Bewerber den Eindruck, dass es sich bei dieser Aufgabe um zwei unterschiedliche Tätigkeitsfelder handelt. Diese Einschätzung wurde auch von Fachberatern bestätigt“, sagt die städtische Sprecherin.
Also geht die Stadt bei der Ausschreibung neue Wege und und teilt die Stelle in zwei Aufgabenbereiche auf – und zwar „stellenplanneutral“, wie betont wird.
Jetzt Amtsleitung und Intendanz gesplittet
Zum einen ist da nun die eigentliche Amtsleitung. Diese Ausschreibung läuft bereits. Gesucht wird jemand für operative und strategische Planungen, für die Führung der Abteilungen Theater und Konzerte, Städtische Museen, Städtische Galerie und Kulturförderung, für die Entwicklung von Strategien und Perspektiven, für die Zusammenarbeit und Förderung von Kulturvereinen und freien Kulturträgern, für die Gesamtprojektleitung für Großveranstaltungen und als Impulsgeber für Projekte, der oder die zudem den Vermittlungs- und Bildungsauftrag wahrnimmt.
Davon getrennt ist die Intendanz, die auch zugleich die Stellvertretung der Amtsleitung übernimmt. Zu dieser Stelle zählt die künstlerische Leitung und Programmierung eines „umfangreichen und vielfältigen Theater- und Konzertspielplans“, die inhaltliche Positionierung und Programmstrategie und die „Ausrichtung an den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft.“
Mehrere Bewerbungen sind eingegangen
Zur aktuellen Ausschreibung für die Leitung Amt für Kultur liegen nach Auskunft der Stadt bereits mehrere Bewerbungen vor. Die Frist läuft noch bis zum 31. Mai. Die Stelle der Intendanz soll „zeitnah nach erfolgreicher Besetzung der Amtsleiterstelle ausgeschrieben werden.“
VS ist nicht allein mit dem Problem
Bad Waldsee fand auch lange niemanden
Tut sich eigentlich nur VS schwer, eine Kulturamtsleitung zu finden? Ein Blick nach Oberschwaben zeigt, dass nicht nur Villingen-Schwenningen von dem Problem betroffen ist. Die Kreisstadt im Kreis Ravensburg hatte die Stelle des Fachbereichsleiter für Wirtschaft, Tourismus und Kultur ebenfalls drei Mal ausgeschrieben. An der Anzahl der Bewerbungen lag es nicht, wie die Schwäbische Zeitung unlängst berichtete. Vielmehr haben auch Kommunen wie diese mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Und auch, wenn Bad Waldsee ungleich kleiner ist als VS, war die Problematik ähnlich gelagert. Zuletzt hatte die dortige Verwaltung 18 unbesetzte Stellen. Für die Stelle des Fachbereichsleiter Wirtschaft, Tourismus, Kultur gingen insgesamt 60 Bewerbungen ein. Führungspositionen zu besetzen, ist also auch hier alles andere als einfach. In Bad Waldsee konnte die Stelle letztlich doch noch besetzt werden: Zum 1. Januar wurde ein geeigneter Bewerber für die Amtsleiterstelle gefunden – und zwar aus den eigenen Reihen: Der bisherige Stadtmarketing-Manager macht’s jetzt.