Die Bahn-Gewerkschaft streikt wieder. Und wieder sind die Fahrgäste im Zugverkehr enorm betroffen. Für den obersten Verkehrsexperten im Landeskabinett ist das nur noch nervig.
Die wiederholten längeren Streiks bei der Bahn gehen auch dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann zunehmend gegen den Strich. „Mich nerven diese Streiks genauso wie viele andere Nutzerinnen und Nutzer“, sagte der Grünen-Politiker dem Südwestrundfunk (SWR). „Ich finde auch inzwischen nicht mehr nachvollziehbar, was die GDL fordert.“ Der jüngste 35-stündige Ausstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte im Personenverkehr am Donnerstag um 02.00 Uhr begonnen und sollte am Freitag um 13.00 Uhr enden.
Es sei langsam maßlos, kritisierte Hermann. Die Deutsche Bahn sei der Gewerkschaft weit entgegengekommen, die GDL müsse mehr Kompromissbereitschaft zeigen. „Man kann doch nicht antreten im Arbeitskampf in einer Tarifauseinandersetzung und sagen, nur wenn genau das rauskommt, was man selber will, dann ist es ein guter Kompromiss. Was ist denn das für eine Vorstellung?“, sagte der Minister dem SWR.
Die GDL fordert 35-Stunden-Woche ohne finanzielle Einbußen
Die GDL fordert eine Senkung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine mehrwöchige Verhandlungsphase hinter verschlossenen Türen war vergangene Woche gescheitert. Auch externe Vermittler konnten keine Lösung herbeiführen. Ihren Vorschlag, die Arbeitszeit stufenweise bis 2028 auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich abzusenken, lehnte die GDL ab.