Der Koch Cédric Schwitzer vom Restaurant "Schwitzer’s" in Waldbronn bei Karlsruhe wurde am Montag zur deutschen "Entdeckung des Jahres" gekürt. Auf Anhieb bekam der gebürtige Lothringer ebenfalls 17 von 20 möglichen Punkten - nur wenige Monate nach Eröffnung seines Lokals im April dieses Jahres. Foto: dpa

Baden-Württembergs Köche räumen nicht nur "Michelin"-Sterne ab, sie können sich auch im Restaurantführer Gault-Millau sehen lassen. Nico Burkhardt im Olivo in Stuttgart holte 17 von 20 möglichen Punkten. Cédric Schwitzer vom Restaurant "Schwitzer’s" in Waldbronn ist die "Entdeckung des Jahres".

Hamburg/Stuttgart/Karlsruhe - Nach den Rekorden bei der Vergabe der „Michelin“-Sterne räumen die Küchenchefs im Südwesten auch im neuen Restaurantführer Gault-Millau ordentlich ab. Der Koch Cédric Schwitzer vom Restaurant „Schwitzer’s“ in Waldbronn bei Karlsruhe wurde am Montag zur deutschen „Entdeckung des Jahres“ gekürt. Auf Anhieb bekam der gebürtige Lothringer 17 von 20 möglichen Punkten - nur wenige Monate nach Eröffnung seines Lokals im April dieses Jahres. „Ich bin überwältigt von diesen Nachrichten“, sagte der 36-Jährige in einer ersten Reaktion. Die Ehrung sei fantastisch und etwas ganz Besonderes.

Der Küchenchef, der eigentlich mal Polizist werden wollte, überzeugte die Tester unter anderem mit einem Gänseleberparfait in Kirschgelee sowie einer überbackenen Taubenbrust auf geräucherter Maiscreme. Schwitzer kann sich nun doppelt freuen: Erst in der vergangenen Woche hatte sein Lokal im neuen „Michelin“-Führer seinen ersten Stern bekommen.

Auf ebenfalls 17 Punkte steigerten sich Nico Burkhardt im „Olivo“ in Stuttgart und Thomas Merkle im „Merkle’s“ in Endingen (Kreis Emmendingen). Den Spitzenplatz in der kulinarischen Südwest-Hitparade verteidigt Harald Wohlfahrt von der „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn: Mit der Höchstnote von 19,5 Punkten - 20 Punkte vergibt der Gault-Millau aus Prinzip nicht - ist er seit 25 Jahren unangefochten der beste Koch im Ländle.

Auf Rang zwei folgt wie im vergangenen Jahr Claus-Peter Lumpp vom „Bareiss“ in Baiersbronn mit 19 Punkten. Bundesweit wurden neben Wohlfahrt drei weitere Köche mit der Bestnote 19,5 bewertet; insgesamt neun Küchenchefs bekamen 19 Punkte. „Koch des Jahres“ wurde Christoph Rüffer vom Hamburger Restaurant „Haerlin“.

Die Tester bewerteten 154 Restaurants im Südwesten

Die Restaurantkritiker forderten mehr Kreativität und einen eigenen Stil. Die Gäste erwarteten, „dass die Köche aus eigenen kulinarischen Prägungen, aus regionalen Traditionen oder auf Reisen Erlebtem für sich etwas Neues herausfiltern“. So stehe Wohlfahrt für Küche, die „sich zwar jeder aktuellen Strömung bewusst ist, aber nach keinem Trend streckt“.

Oberkellner des Jahres“ darf sich Thomas Brandt vom „Bareiss“ nennen. Den Titel „Kochschule des Jahres“ bekam Jürgen Koch vom „Laurentius“ in Weikersheim (Main-Tauber-Kreis). „Unsere Küchenchefs und Gastronomen im Land überzeugen im neuen Restaurantführer Gault-Millau auf ganzer Linie“, sagte Baden-Württembergs Tourismus- und Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne).

Die Tester bewerteten in diesem Jahr 154 Restaurants im Südwesten; deutschlandweit waren es 927. Mit einer oder mehreren Kochmützen wurden 133 Küchenchefs in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Gault-Millau-Punkte würdigen nach eigenen Angaben ausschließlich die Leistung der Küche. „Der Service, das Ambiente und die Weinkultur des Restaurants werden nur beschrieben.“