Sind die Glutnester erstmal entdeckt, können die Feuerwehrleute sie mit Wasser löschen. Foto: Beyer

Ein Brand hat am Montagnachmittag in der Gaststätte "Galerie zur Mühle" im Freudenstädter Teilort Grüntal große Schäden angerichtet. Verletzt wurde niemand.

Freudenstadt-Grüntal - Stundenlang steigt am Montagnachmittag Rauch in den blauen Sommerhimmel auf – mitten in Grüntal. Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei stehen entlang der engen Dorfstraßen. Die Polizei sperrt die Ortsdurchfahrt, Feuerwehrleute eilen hin und her oder bereiten ihre Atemschutzgeräte für den Einsatz vor. Sie alle kämpfen darum, die "Galerie zur Mühle – ein historisches Fachwerk- und Holzgebäude – vor den Flammen zu retten.

Gegen 12.30 Uhr wurde der Feuerwehr der Brand gemeldet. Wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte vor Ort ein.

Bewohner können sich retten

Die drei Bewohner des Hauses standen da bereits vor dem Gebäude. Sie hatten sich rechtzeitig ins Freie retten können, wie Florian Möhrle, Stadtkommandant der Freudenstädter Feuerwehr berichtet. Zwei der Bewohner wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, konnten aber nach einer ambulanten Untersuchung wieder entlassen werden.

Bei einer ersten Erkundung vor Ort entdeckten die Feuerwehrleute auf der Rückseite des Gebäudes im zweiten Stock offene Flammen. "Das ganze Stockwerk war komplett verraucht", erzählt Möhrle. Gleichzeitig rückten nun nach und nach alle Abteilungen der Freudenstädter Gesamtwehr aus. Bald waren 56 Feuerwehrleute mit 15 Fahrzeugen in Grüntal im Einsatz.

Brennendes Zimmer schnell gelöscht

Gleich mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten drangen dann von zwei Seiten aus in das brennende Gebäude vor. Diese konnten das Zimmer, in dem das Feuer ausgebrochen war, relativ schnell löschen. Somit konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr eine größere Katastrophe verhindert werden. "Ein bisschen länger und das Gebäude hätte im Vollbrand gestanden", so Möhrle.

Doch damit war das Feuer längst nicht gelöscht. Denn in der Zwischenzeit hatten andere Teile des hölzernen Gebäudes Feuer gefangen. "Aufgrund der Bauweise haben wir massive Probleme. Wir haben viele Feuer- und Glutnester", erläutert Möhrle noch während des laufenden Einsatzes. Gerade in der Zwischendecke des Hauses befinde sich viel brennbares Material, in dem sich das Feuer festsetzen könnte. "Auch haben wir in dem Gebäude eine massive Hitzeentwicklung. Das erschwert die Löscharbeiten." Während Möhrle spricht, dröhnen aus dem Funk neue Nachrichten aus dem inneren des Gebäudes. Immer wieder werden neue offene Feuer gemeldet.

Feuerwehrleute müssen Wände und Decken aufreißen

Doch Möhrle kann beruhigen. Seit ungefähr 13.30 Uhr sei der Brand unter Kontrolle. Dass während der Nachlöscharbeiten immer wieder offene Flammen auflodern, sei normal – sogar beabsichtigt. Denn auf der Suche nach den Glutnestern müssen die Feuerwehrleute Wände und Decken aufreißen. Aus einer schwelenden Glut werden dann offene Flammen, die sich dann aber schnell löschen lassen.

Immer mehr Qualm

Auch von außen reißen die Feuerwehrleute Ziegel vom Dach, um an die Glutnester heranzukommen. Zunächst kommt dabei ein Art Enterhaken zum Einsatz. Danach steigen die Einsatzkräfte mit Leitern auf das Dach, um die Ziegel abzuräumen. Schließlich wird der Leiterwagen dicht an das Gebäude herangefahren. Mit der Drehleiter werden zwei Feuerwehrleute auf das Dach gebracht. Mit einer Kettensäge machen sie sich an den Balken zu schaffen. Je mehr sie das Dach öffnen, umso mehr Rauch entwickelt sich.

Wie groß der Schaden an dem Gebäude ist, kann Möhrle noch nicht beziffern. Er berichtet aber von massiven Schäden. Eine Holztreppe und eine Holzdecke seien schon eingestürzt. 

Und es sollte noch schlimmer kommen. Denn am späten Nachmittag zog eine Sturmfront auf. Durch den Wind wurde das Feuer erneut angefacht, so dass zunächst der zweite Stock und dann der Dachstuhl in Vollbrand stand. "Mittlerweile ist das Feuer so gut wie aus", vermeldete Möhrle kurz vor 19 Uhr. Es wären nur noch Nachlöscharbeiten nötig. Möhrle kündigte an, dass für die Nacht eine Nachtwache eingerichtet wird. Das sei in solchen Fällen das übliche Vorgehen.