Toni Di Raffaele (Mitte) wird von Frank Börnard (v.l.), Hartmut Walter, Gislinde Sachsenmaier und Gerd Hieber im Namen des Handels- und Gewerbevereins Sulz in seiner "La Cantina – Enoteca da Toni" willkommen geheißen. Foto: Störzer

Eine ungewisse Zeit waren die vergangenen Coronajahre für viele Gastronomen. Doch Antonio "Toni" Di Raffaele blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und eröffnete das "La Cantina – Enoteca da Toni" in Sulz. Seine Spezialitäten: Wein und Pinsa.

Sulz - "Eine Gastronomie mit Herz im Herzen von Sulz": So beschreibt Frank Börnard, zuständig für die Bereiche Tourismus, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Sulz, das neu eröffnete "La Cantina – Enoteca da Toni" in der Kölreuterstraße 3. Dieses "Schmuckstück auf dem Marktplatz", wie es von Bürgermeister Gerd Hieber umschrieben wird, sei für viele mit positiven Erinnerungen verknüpft. Jahrzehntelang war das "Rebstöckle" hier beheimatet. Gislinde Sachsenmaier, Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins (HGV) Sulz, schwärmt noch heute von Weihnachtsfeiern, die dort stattfanden. Doch nun ist eine neue Ära angebrochen.

Sulz soll ein attraktiver Standort bleiben

Die Vertreter der Stadt und des HGV, denen daran gelegen ist, dass Sulz ein attraktiver Standort bleibt, ließen es sich nicht nehmen, dem wieder in die Stadt zurückgekehrten Di Raffaele einen Besuch abzustatten. "Egal, ob kleine oder große Betriebe, egal welche Branche", meint Bürgermeister Gerd Hieber, ein Besuch habe Tradition.

Sachsenmaier prognostiziert dem neuen Pächter: "Sie sind der Schlüssel zum Erfolg." In der Region sei er ohnehin bekannt für Qualität und Gastfreundschaft. Obwohl er 1986 aus Sulz wegzog, war er in der Region stets präsent. So beispielsweise mit dem Restaurant "La Perla" in Dornhan. "Wir gehen zum Toni" sei eigentlich schon eine Redewendung.

30 Jahre lang selbstständig

Die vergangenen zwei Jahre arbeitete Di Raffaele als Angestellter auf dem Kniebis. "Irgendwann konnte ich keine Spätzle mehr sehen", erzählt er lachend. Er brauche das italienische Essen. Und sowieso sei er viel lieber selbstständig, sagt der Gastronom, der gebürtig aus Neapel stammt und zuvor 30 Jahre lang sein eigener Herr war.

Der Fokus im "La Cantina – Enoteca da Toni" liegt ganz klar auf den italienischen Weinen. Doch auch mit italienischen Bieren will Di Raffaele die Kunden erfreuen. Leichtes Essen wie Antipasti und Pinsa ergänzen das Angebot und seien ideal für den Sommer. Selbstredend dürfen auch Kaffeespezialitäten nicht auf der Karte fehlen.

Stadt lebt vom Tourismus

"Wir sind eine Stadt, die am Neckartalweg liegt. Wir leben vom Tourismus", betont Hieber. Da sei es toll, dass man nun eine neue Gastronomie habe, bei der auch Touristen einkehren, einen Cappuccino oder ein Bier genießen können. "Das Leben wird hier pulsieren", ist er sich sicher.

Rund 30 Plätze bietet das "La Cantina – Enoteca da Toni". Die Firma Kipp reservierte kürzlich 15 davon. Für die Bewirtung von großen Gruppen sei das Lokal aber nicht ausgelegt, meint Di Raffaele. Zudem fehle ihm hierfür noch die Routine in der noch ungewohnten Küche.

"Firmen suchen händeringend nach Lokalen, in die sie gehen können", merkt Hieber an. Und Hartmut Walter von der Stadtverwaltung ergänzt: "Hier werden wir nach Veranstaltungen oder Sitzungen sicher noch öfter einkehren." Vom Sulzer Rathaus sind es wenige Schritte bis zur neuen Gastronomie.

Früher oder später braucht er Unterstützung

Da die Stadt Sulz die Wichtigkeit der Außenbewirtung kenne, habe man für den Sommer die Straße vor dem Lokal abgesperrt, sodass Gäste sich dort hinsetzen können, erklärt Hieber.

Die Öffnungszeiten sind derzeit noch nicht in Stein gemeißelt. Eigentlich sei er täglich von 15 bis 22.30 Uhr im Lokal, sagt Di Raffaele. "Es ist zwar schön, festgelegte Uhrzeiten zu haben, doch ich werde niemanden wegschicken, der später als 22.30 Uhr essen möchte. Bei mir verhungert niemand." So sieht Gastfreundschaft aus. Einen Ruhetag wolle er noch bestimmen, im Winter vielleicht zwei. Auch er werde schließlich nicht jünger und Personal habe er derzeit noch nicht. "Meine Frau und die Familie helfen tatkräftig mit", sagt er. Auf kurz oder lang möchte er zusätzlich jemanden einstellen.