Ohne die Traditionsgaststätte würde Sulz etwas fehlen. Andrej und Tamara Zabcic erzählen, wie der „Hecht“ läuft – und weshalb der Foodtruck ein wichtiger Aspekt ist.
„Wir machen immer neue Projekte, sei es mit unseren Foodtruck Festivals im Sommer oder Weihnachtsmärkte im Winter“, beschreibt Tamara Zabcic vom „Hecht“ die Arbeit des Gaststätten-Teams.
Dann gäbe es noch Catering-Anfragen, aber auch den verkaufsoffenen Sonntag zu bespielen. „Es ist immer was los – und die Nachfrage steigt“, bringt sie die Situation auf den Punkt.
„Man muss kämpfen“
Doch das war nicht immer so. Die Gastronomie stand vor dem Aus: Eigentlich hätte die Gaststätte am 31. August 2024 das letzte Mal öffnen sollen, danach hätte es nur noch die Zimmervermietung gegeben.
Doch: „Man muss kämpfen – dann geht es auch wieder nach oben“, erklärt Inhaber Andrej Zabcic selbstbewusst. „Wir werden gut besucht, da können wir uns nicht beschweren – vor allem mittags“, blickt er auf die Chance zurück, die er sich, seinem Team und dem Traditionslokal noch einmal gegeben hat.
Der Hecht-Truck unterwegs
Und auch das Geschäft mit den Zimmern laufe. „Da waren wir fast den gesamten Sommer über voll belegt“, kommt er auf die vergangene Saison zu sprechen. Ganz anders wie im Jahr zuvor. Da hätte es kaum Vermietungen gegeben.
Der Foodtruck, anfangs wegen Renovierungsarbeiten der Küche lediglich als mobile Kochstation auf der Terrasse eingesetzt, ist inzwischen zur festen Institution in der Region geworden. Ob Easter-Cross in Oberndorf, Rock am Burghaldenwald in Vöhringen oder – so ist es geplant – das RV Bang-Festival 2026 in Balingen: Der Hecht-Truck ist immer dabei. „Da werden Tausende Besucher erwartet“, skizziert er die Größe des Heavy-Metal-Festivals im Zollernalbkreis.
Kleinere Formate anstreben
Eine Halloween-Party werde es in diesem Jahr allerdings nicht mehr geben. Die Nachfrage sei 2024 einfach zu gering gewesen. „Wenn an einem Tag mehrere Veranstaltungen in Sulz sind, kommen automatisch weniger Gäste“, spricht er eine Problematik an.
Bei einem künftigen Oktoberfest wolle man deshalb auch auf das große Festzelt verzichten und die bierselige Stimmung eher in der Gaststube aufkommen zu lassen.
Alltag und Weihnachten
Doch nun gelte es, sich langsam auf die Weihnachtszeit einzustimmen. „Das ist meine persönliche Lieblingszeit hier“, verrät Zabcic. Denn dann werde der gesamte Laden so richtig schön geschmückt.
Und daneben gelte es natürlich, den ganz normalen Alltagsbetrieb weiterzuführen – was zur Mittagszeit bei voll besetzten Tischen schon zur Herausforderung werden kann.
Soziales Leben im Schankraum
Da merkt man, dass der „Hecht“ eben einfach zu Sulz dazugehört. Und was wäre, wenn es im vergangenen Jahr tatsächlich zur Geschäftsaufgabe gekommen wäre? „Wir Gastronomen sind die einzigen, die die Stadt abends noch beleben“, schildert Tamara Zabcic ihre Eindrücke.
Immer mehr Leerstände, kaum neue Geschäfte, die eröffnen – „Gaststätten sind wichtig, um das soziale Leben aufrecht zu erhalten“, findet sie. Und ohne den „Hecht“ hätte eben auch ein Teil des Sulzer Stadtlebens aufgehört zu existieren.
Geld für Investitionen erwirtschaften
Wie blicken die beiden in die Zukunft? „Es wird noch mehr Aufträge, noch mehr Arbeit geben“, ist sich ihr Bruder sicher. Wobei sich die Rahmenbedingungen mit der Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent verbessern würden.
Man werde sehen, wie sich das Jahr 2026 entwickele. Aber – „vielleicht können wir dann auch die eine oder andere Investition tätigen“, blickt er optimistisch nach vorne.