Das Schnitzel wird in der Gastronomie immer teurer. Foto: MaraZe/Shutterstock

Egal ob Schnitzel, Pizza oder Wein: Die Preise im Restaurant steigen stetig an. Jost Bevermann, Besitzer der Weinstube Grimm in Rottweil, erklärt, welche Faktoren hinter den höheren Kosten stecken.

Warum ist das Schnitzel so teuer geworden? Diese Frage stellen sich inzwischen einige Menschen beim Restaurantbesuch. Doch nicht nur das Schnitzel, sondern auch viele andere Lebensmittel sind in den letzten Jahren teurer geworden. Ein Grund dafür, dass Restaurantbesuche für viele Menschen fast unerschwinglich geworden sind.

 

Jost Bevermann, Besitzer der Weinstube Grimm, hat uns einige Fragen zu diesem Thema beantwortet.

„Um ein Schnitzel anzubieten, benötigt man zunächst die nötigen Lebensmittel, also einen Wareneinsatz. Dazu kommen noch weitere Kosten, wie Personal- und Energiekosten sowie viele andere Faktoren, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. All diese Ausgaben müssen in den Preis eingerechnet werden, der schließlich auf der Speisekarte erscheint. Das ist einer der Hauptgründe für die höheren Preise der Produkte“, erklärt er.

Immer steigende Löhne

Doch das sind nicht die einzigen Faktoren, die die Preise beeinflussen. Wie in vielen anderen Branchen gibt es auch in der Gastronomie einen Fachkräftemangel. „Die Löhne für Küchenhilfen oder Kellner steigen mit den Restaurantpreisen – das ist nur logisch. Das Problem ist jedoch, dass immer weniger gelernte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Wir müssen oft mit angelernten Kräften arbeiten, was die Produktivität der Mitarbeiter senkt und somit die Kosten für die Arbeit erhöht“, erklärt Bevermann. Das führe letztlich zu höheren Preisen für die Endverbraucher.

Der 57-Jährige fügt hinzu: „Weil es immer weniger Fachkräfte gibt, müssen wir diesen wenigen Mitarbeitern ein gutes Gehalt bieten, um sie für uns zu gewinnen. Da die Arbeitszeiten in der Gastronomie oft ungünstig sind, entscheiden sich immer weniger Menschen für diese Berufe. Ich befürchte, dass sich diese Problematik in den nächsten Jahren noch verschärfen wird.“

Ein nie endender Teufelskreis

Bevermann ist nicht der einzige Gastronom in Rottweil. Auch dieser Aspekt spielt für ihn eine Rolle. Doch wie verhält es sich mit den Preisen der Konkurrenz? Orientiert er sich daran oder legt er seine Preise unabhängig von anderen Gastronomen fest?

„Ich bin der Meinung, dass man sich nicht von den Preisen der Konkurrenz beeinflussen lassen sollte. In ländlicheren Gegenden ist das vielleicht üblicher, aber ich halte das nicht für sinnvoll. Jeder Gastronom muss seine eigene Deckungsbeitragsrechnung erstellen, um rentabel zu arbeiten. Und das ist für jedes Restaurant individuell.“