Der Gaspreis steigt rasant, die monatliche Abschlagsrechnung vervierfacht sich. Foto: © littlewolf1989 – adobe.stock.com

Rund 15 000 Euro pro Monat habe seine Firma bislang für Gas bezahlt. Nun habe er von seinem Versorger erfahren, dass er künftig fast das Vierfache, genauer 55 000 Euro bezahlen müsse, erläuterte Thomas Burger.

Schonach - Über die enormen Preissteigerungen berichtete der Seniorchef der Burger Group beim Besuch der Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg, Isabell Huber.

"Ich habe so etwas kommen gesehen, daher haben wir bereits im Juli unseren Öltank mit 60 000 Litern reinigen lassen. Unsere Heizanlage kann sowohl mit Gas als auch Öl arbeiten, also hat eine Fachfirma die Ölbrenner gewartet, die über die Jahre des Nichtgebrauchs etwas versottet waren. Dazu konnte ich dann für 65 000 Euro 60 000 Liter Heizöl einkaufen, damit kommen wir bestens durch den gesamten Winter", sagte der Chef der Burger Group schmunzelnd.

Ob er denn keine Probleme mit den entsprechenden Handwerkern gehabt habe, fragte Huber. Die habe er mit recht kurzer Wartezeit bekommen, die Kosten hätten sich dabei im mittleren vierstelligen Bereich bewegt – mithin ein richtig gutes Geschäft dank gutem wirtschaftlichen Riecher.

Eingleisigkeit zur E-Mobilität bereitet Sorge

Sorgen bereite ihm als Kfz-Zulieferer die Eingleisigkeit zur E-Mobilität, so Burger, die er fraglich sehe. Er erwarte hier Technologie-Offenheit. Zudem stehe er den Gas-Bestrebungen der Regierung kritisch gegenüber, da es wenig Sinn mache, Flüssiggas mit Schweröl-betriebenen Tankern um die Welt zu schippern – "ein enormer CO2-Footprint", ist er überzeugt. Im Betrieb setze man auf Ökologie – 100 Prozent Ökostrom, eigene Photovoltaik und Wasserkraft, dazu Wärmerückgewinnung, derzeit sei man dabei, zwei Flächen-Wärmepumpenanlagen zu bauen. Eine Herausforderung sei das Thema Arbeitskräfte, warf Silke Burger ein, verantwortlich für Personal im Unternehmen. "Wir setzen derzeit auf Automation und Arbeitskräfte aus Osteuropa", ergänzte Thomas Burger.

Die Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg, Isabell Huber, war zum ersten Mal im Skidorf, weshalb ihr Bürgermeister Jörg Frey die 4000-Seelen-Gemeinde mit der enormen Ausdehnung und ihren drei Standbeinen kurz vorstellte. Da sei zum einen die Industrie mit ihren hervorragenden Arbeitsplätzen, dann die schwächelnde Landwirtschaft, die derzeit nicht nur mit Hitze und Dürre, sondern auch der Konkurrenz durch Höfe in Gunstlagen kämpfe – und nicht zuletzt der Tourismus.

"Schwärzeste Gemeinde" im Land

Der Ortsvorsitzende der Christdemokraten, Herbert Fehrenbach, stellte fest, dass trotz Einbußen Schonach noch immer die "schwärzeste Gemeinde" im Land sei. "Es gilt hier wie auch im Land, das etwas angestaubte konservative Image der CDU zu entstauben", meinte dazu Burger. "Junge Menschen ziehen junge Menschen an, aktive Mitglieder ziehen alle Menschen an", war sich Huber dazu sicher. Manuel Burger, die sechste Generation in der Geschichte der Burger-Group, wollte dazu von ihr wissen, wofür die CDU stehe. Im Land stehe sie in erster Linie für Wirtschaft, Sicherheit und die Digitalisierung, die gerade im Bund schwächle, so Huber.

Mit Teilen der SBS-Feintechnik ausgestattet

Die Burger Group sei wichtig für die Kuckucksuhr, die den Schwarzwald so kennzeichne – "praktisch jede Uhr mit mechanischem Uhrwerk ist mit Teilen der SBS-Feintechnik ausgestattet", betonte dazu auch Seniorchef Thomas Burger. Die Generalsekretärin outete sich dazu als Fan der Kuckucksuhr. Doch was macht die Burger-Group mit ihren mehr als 1200 Mitarbeitern aus? "Wir sind sehr oft drin, stehen aber niemals drauf", kennzeichnete Burger die Produkte der Gruppe. In vielen Fahrzeugen sei man auch vertreten, in vielen anderen Geräten ebenso, beispielsweise auch in Vorwerk-Geräten.

Huber zeigte sich erfreut – "in der Politik ist ohne die Interaktion mit Bevölkerung und Unternehmen nichts möglich", räumte sie ein. Die CDU vertrete die richtigen Inhalte, diese gelte es aber, dem Wähler zu vermitteln. Im Anschluss wurde bei Tisch weiterdiskutiert, dazu gab es zum Abschluss einen Betriebsrundgang.