Die EU bezieht noch immer ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland. Das muss sich dringend ändern – und es gibt eine in doppelter Hinsicht sinnvolle Alternative, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.
Es ist ein Skandal, der in Europa kaum jemanden interessiert. Mehr als drei Jahre nach dem Überfall Moskaus auf die Ukraine, bezieht die Europäische Union noch immer rund ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen macht immer wieder darauf aufmerksam, doch passiert ist nichts. Frankreich, dessen Präsident Emmanuel Macron sich bei jeder Gelegenheit als Unterstützer der Ukraine profiliert, hat seine Einfuhren im vergangenen Jahr gar noch deutlich gesteigert. EU-Energiekommissar Dan Jörgensen hat Recht, wenn er diesen Zustand als sicherheitspolitisch und auch moralisch untragbar geißelt.