Wird bei der gemeinsamen Gartenschau 2025 von Freudenstadt und Baiersbronn vielleicht ein buntes Bähnle im Forbachtal verkehren? Im Bild das ehemalige Freudenstädter Kurbähnle mit Fahrer Karl Mönch, das Vorgängermodell des jetzigen grün-weißen Freudenstädter Bähnles. Foto: Hornberger

Der bei der Gartenschau 2025 zu erwartende Besucherstrom soll sowohl bei der Anreise als auch auf dem Areal selbst entsprechend gelenkt werden.

Freudenstadt/Baiersbronn - In einer ausführlichen Präsentation erläuterte Therese Lüthi vom Büro Rapp AG aus Freiburg nacheinander in den Gemeinderatssitzungen in Freudenstadt und Baiersbronn Planungen und Ziele des Konzepts.

Zunächst ging sie darauf ein, den ankommenden Kraftfahrzeugverkehr nördlich und südlich abzufangen und auf die großen Parkplätze zu leiten. Für Baiersbronn komme dafür der Parkplatz Aue in Frage, in Freudenstadt gebe es größere Parkflächen im Gebiet Sulzhau. Von dort erfolge dann in nahen zeitlichen Taktungen der Transport in Solobussen, Kleinbussen und größeren Bussen zum Gartenschaugelände. "Zu den Stoßzeiten könnte die Taktung der Fahrten entsprechend angepasst werden", so Lüthi in der Sitzung im Baiersbronner Rosensaal. Dies sei aber auch immer eine finanzielle Frage.

Rücksichtnahme gefragt

Weiter stellte die Planerin Möglichkeiten der Anreise mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor. Dezentrale Park & Ride-Plätze sollten dabei eingebunden werden. "Gerade bei der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr sollten attraktive Bedingungen geschaffen werden, damit die Besucher darauf zurückgreifen", betonte die Planerin. Denkbar sei, das Eintrittsticket bei der Anreise mit dem ÖPNV zu vergünstigen und ein kostenpflichtiges Parken für Autos bei der Gartenschau vorzusehen.

Ein zweites großes Thema war der Verkehr auf dem Gartenschaugelände selbst. Hier sei geplant, Fuß-, Rad- und Shuttleverkehr auf verschiedenen Wegführungen laufen zu lassen. "Natürlich ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt", so Lüthi. "In dem Tal gibt es Engstellen."

Eine Herausforderung sei es, den Anwohnern und Firmenmitarbeitern weiterhin den Zugang zu ermöglichen. Die ansässigen Firmen dürften zudem in ihrem Betrieb "nicht großartig gestört" werden. Lüthi sprach von beschränkten Möglichkeiten, Straßen voll zu sperren. Wichtig sei es, ein gutes Miteinander hinzubekommen.

Auch eine App geplant

Grundsätzlich sei eine durchgängig barrierefreie Verkehrsführung das Ziel. Lediglich in Friedrichstal bei der Michaelskirche könne nur eine "barrierearme" Lösung angeboten werden. "Wir schlagen einen durchgängigen Shuttleverkehr auf dem Gelände vor", sagte die Expertin. "Hier können Bahnen oder Golfcarts eingesetzt werden, ergänzend könnten auch ausleihbare Fahrräder, Bollerwagen oder Rollstühle an einigen Standorten zur Verfügung gestellt werden." Wichtig sei im Vorfeld und während der Gartenschau eine gute Information und Kommunikation, um die Besucher ausführlich über die Möglichkeiten zu informieren.

Bürgermeister Michael Ruf sprach von einem komplexen Thema und vielen Herausforderungen, schließlich sei das gesamte Gartenschaugelände rund acht Kilometer lang. Gemeinderat Karlheinz Nestle (FWV) regte an, auch die Zufahrten zur Gartenschau über die Landesstraßen 350 (Schönegründer Steige) und 409 (Musbacher Straße in Klosterreichenbach) entsprechend zu leiten. Auf eine entsprechende Frage von Gerhard Gaiser (SPD) antwortete Lüthi, dass in die Shuttlebusse barrierefrei zugestiegen werden könne. Deren Nutzung könne kostenfrei erfolgen, für die Fahrräder sei aber eine kostenpflichtige Nutzung angedacht. Lutz Hermann (FDP/UBL) wollte wissen, ob eine App die Besucher informieren könne. "Es ist eine Gartenschau-App geplant", bestätigte die Planerin.