Die Gartenschau kostet Arbeit – und Geld. Foto: Maier

Ein großes Thema: die Gartenschau. Überall laufen die Bauarbeiten, überall hört und liest man davon. Ein gewaltiger Kraftakt für die Stadt. Aber was soll das kosten, und wer soll’s bezahlen?

Balingen - In der Sitzung des Gartenschau-Ausschusses wird an diesem Dienstag ab 18 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Gartenschau vorgestellt.

Zusätzliche Mitarbeiter gibt es für den Eigenbetrieb nicht. Das städtische Personal, das für den Eigenbetrieb tätig ist, ist im Stellenplan der Stadt Balingen aufgenommen. Insgesamt geht die Kämmerei von Erlösen in Höhe von fast 4,1 Millionen Euro aus. Zur Berechnung sind Erfahrungen vergangener Gartenschauen hinzugezogen worden; sie erfolgte anhand der voraussichtlichen Besucherzahlen. Die Hochrechnung erfolgte anhand der festgesetzten Eintrittspreise sowie weiterer Einnahmen wie Sponsoring und Konzessionen.

Für das Gartenschaujahr sind von Mai bis September zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse geschaffen worden; diese laufen bis maximal 31. Dezember. An insgesamt 143 Veranstaltungstagen sind mehr als 600 ehrenamtlich tätige Personen eingebunden, unter anderem in der Öffentlichkeitsarbeit, bei Veranstaltungen sowie im Bereich Ehrenamt. Zudem bietet die Stadt Balingen zwei jungen Menschen Stellen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs an.

Unterstützt wird der Eigenbetrieb Gartenschau durch die Fachberatung und Expertise von Bwgrün, die Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen; dafür sind 275 000 Euro im Haushalt eingeplant.

Ausgehend von den Gesamtinvestitionen sind für das laufende Jahr Abschreibungen in Höhe von einer Viertelmillion Euro vorgesehen. Als Verwaltungskostenbeitrag der Stadt werden die internen Verrechnungen des Personals der Gartenschau geführt, die Aufwendungen für den Bereich Bauhof sowie Verrechnungen für den Aufwand der Stadthalle durch die Nutzung des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz für die Einrichtung des Treffpunkts Baden-Württemberg. Für Letzteren erfolgt eine Erstattung der Kosten durch das Ministerium.

Laut Beschluss des Gemeinderats vom 18. Mai 2021 sind für die Gartenschau finanzielle Mittel in Höhe von 4,45 Millionen zur Verfügung gestellt worden. Voraussichtlich reicht das aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen aber nicht aus. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Gartenschau wurde sie mit 15 Prozent veranschlagt; darüber muss der Gemeinderat noch entscheiden. Der eingeplante Verlust für das laufende Jahr 2023 liegt bei 780000 Euro.

Die Finanzierung der Ausgaben erfolgt aus Kapitalzuführungen der Stadt – bisher 2,7 Millionen Euro –, zu erwartende Zuschüsse sowie Kreditaufnahmen. Zuschüsse in Höhe von 3,1 Millionen Euro sind eingeplant, zudem ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Höhe der Kreditaufnahmen des Eigenbetriebs liegt bisher bei sechs Millionen Euro.

Für das Jahr 2025 ist die Rückführung des Eigenbetriebs in den städtischen Haushalt geplant. Für das Jahr 2024 wird noch von einem Jahresverlust ausgegangen.