Ein letztes Adieu: Die Macher der Balinger Gartenschau haben noch mal Bilanz gezogen. Neben viel Lob und jeder Menge Stolz zeigte sich auch: Allen fehlt die Gartenschau.
Den Reigen der Statements eröffnete der Balinger OB. Dirk Abel, der kürzlich aus der Partnerstadt Royan zurückgekehrt war, merkte es während der Fahrt schon auf der A 81: „Die großen Schilder an der Autobahn, die monatelang auf die Gartenschau verwiesen – die sind plötzlich nicht mehr da“, berichtete er. Es tue einem im Herzen weh, aber alles Gute gehe nun einmal vorbei, sinnierte Abel.
Die gute Nachricht: Mit dem Rückbau komme man schneller voran als geplant. „So können die tollen neuen Orte und Plätze schneller von den Bürgern genutzt werden.“ Abel dankte allen Beteiligten, den Förderern, und Helfern, die mit vereinten Kräften einen „Riesenerfolg“ errungen hätten.
Norbert-Jakob Ferch, Referatsleiter im Ministerium für Ländlichen Raum, überbrachte Grüße von Minister Peter Hauk. Er betonte unter anderem, wie groß doch die Wirkung eines solchen Großereignisses in die Zivilgesellschaft hinein sei. Das „Herz“ für die Gartenschau sei bei den Balingern „besonders groß“ gewesen, meinte Ferch.
Sein Dank galt im Besonderen BWGrün, der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen. Er habe sich die Geschäftsberichte von BWGrün angesehen und festgestellt: „Ihnen geht es nicht um Gewinn, Ihnen geht es um die Sache.“
„Sie waren eine tolle Truppe“
Damit übergab Ferch das Wort an Gerhard Hugenschmidt von BWGrün. „Es war ein fantastischer Gartenschau-Sommer hier in Balingen“, lobte er leidenschaftlich. Allen, die in irgendeiner Art und Weise mit angepackt und zum Gelingen der Schau beigetragen hatten, galten seine Worte: „Sie können wirklich stolz auf sich sein, Sie waren eine tolle Truppe.“ Er wisse aus eigener Erfahrung, wie viele Nacht- und Sonderschichten ein solches Ereignis mit sich bringe.
Das Wir-rocken-die-Gartenschau-Gefühl
Auch jetzt noch schwer begeistert war Silke Leibold von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Zollernalbkreis. Sie war in Vertretung für Landrat Günther-Martin Pauli gekommen. Leibold schwärmte von der guten Chemie mit den Verantwortlichen bei der Stadt Balingen und von dem Wir-rocken-die-Gartenschau-Gefühl, das sich schnell eingestellt hatte. „Wir als Touristiker sind mehr als traurig, dass nun alles vorbei ist“, sagte Leibold. Aber man hoffe, dass die gute Stimmung lange erhalten bleibe.
Zum Schluss ergriff Annette Stiehle, Technische Geschäftsführerin der Gartenschau, das Wort. Sie schwärmte vom „Sommer der Superlative“ und gab zu: „Auch mir fehlt die Gartenschau schon ein bisschen.“ Die Zahl 498 006 gehe einem nicht so oft über die Lippen, meinte sie stolz. So viele Besuche wurden auf der Gartenschau gezählt. Mehr als 22 000 Dauerkarten seien verkauft worden – ein Sommermärchen.
Und das Wichtigste: Man habe Hitze, Dürre und Unwetter in der Zeit erlebt, und die Bedeutung der Grünräume in der überhitzten Stadt sei dadurch um so klarer geworden.