Könnte ein neues – ebenes – Pflaster eigentlich ganz gut vertragen: der Viehmarktplatz in Balingen. Die Stadtverwaltung will dort indes nur eine kleine Aufhübschungslösung verwirklichen. Foto: Maier

Stadt stellt Gemeinderat verschiedene Ausbaustufen vor. Ein Bereich kommt dabei deutlich zu kurz.

Balingen - Die Balinger Südstadt soll bis zum Gartenschaujahr 2023 vom Viehmarktplatz über die Inselstraße bis zum Steinach-Wasserfall hübsch hergerichtet werden. Die Stadtverwaltung legt dafür nun die Entwurfsplanung vor. Vor allem ein Bereich könnte dabei deutlich zu kurz kommen.

Der Technische Ausschuss des Gemeinderats befasst sich am Mittwoch, 11. November, mit den Planungen (17 Uhr, Stadthalle). Diese stehen in engem Zusammenhang mit den Vorhaben in der sogenannten Gartenschau-Landschaftsachse Süd, für die der Gemeinderat bereits im Juli den Baubeschluss gefasst hatte. Offen blieb bisher, wie der Bereich vom Viehmarktplatz über die Inselstraße bis zum Steinach-Wasserfall gestaltet werden sollte. Genau diese Entscheidung steht nun an; treffen wird sie der Gemeinderat Ende des Monats. Ziel ist es, einen schönen südlichen Stadteingang zu schaffen.

Sitzgelegenheiten am Wasserfall

Am Wasserfall sollen dafür, wie berichtet, großzügige Sitzgelegenheiten am Wasser angelegt werden, die sogenannten Steinach-Terrassen. Zudem soll nach den Planungen des Büros Lohrer.Hochrein der Übergang über die Bad- in die nördliche Inselstraße verbessert werden; möglich macht das auch der Abbruch des Gebäudes Inselstraße 20. Der Steg über die Steinach, der heute aufs Jugendhaus Insel zuläuft, wird in Richtung Badstraße verlegt; von dort aus gelangt man dann in die Schwefelbadgärten und zum künftigen Brau- und Backhaus im Schwefelbad-Gebäude. Auch der Bereich rund um den "Südbahnhof" soll gestalterisch aufgewertet werden.

Umgestaltet werden soll zudem der Abschnitt der Inselstraße zwischen Badstraße und Viehmarktplatz: Die dort derzeit noch bestehenden Schrägparkplätze zur Steinach hin werden auf die gegenüber liegende Straßenseite als Längsparkmöglichkeiten verlegt; Fußgänger können damit künftig entlang der Steinach flanieren, deren Uferböschung ebenfalls neu hergerichtet werden soll. Für die Neugestaltung der Inselstraße sowie deren Übergang bis hinaus zum Wasserfall sind laut den Berechnungen des Büros Lohrer.Hochrein Kosten von rund 500.000 Euro zu erwarten.

Planer sehen Platz zweigeteilt

Deutlich weniger soll die Aufhübschung des Viehmarktplatzes kosten. Dies, obwohl er der eigentliche südliche Eingangsbereich zur Innenstadt ist. Und zudem das Bindeglied darstellt zwischen den, wie es die Gartenschauplaner sagen, aufgewerteten Uferbereichen der Steinach und Eyach, zwischen der City und der neuen Heinzlenstraße samt dem Schlosssteg, von wo aus man zum neuen Stadtarchiv gelangt.

Die Planer sehen den Viehmarktplatz zweigeteilt: der eigentliche Platz, wie man ihn heute kennt, mit dem historischen Sonne-Gebäude, und auf der gegenüberliegenden Seite der Ebertstraße den Bereich vor dem Gasthof Lang und dem Eingang zur Heinzlenstraße. Dieser soll für rund 200.000 Euro so hergerichtet werden – neue Bäume, Pflasterung –, dass sich der Platz optisch über die Ebertstraße hinweg fortsetzt. Ähnlich aufgewertet werden könnte nach den Vorstellungen von Lohrer.Hochrein auch der "große" Viehmarktplatz: neue Bäume, neue Oberfläche, Pflasterung. Es wäre die "Maximallösung" – verbunden mit entsprechenden Kosten: 440.000 würden zusätzlich zu den 200.000 Euro für den Bereich vor dem "Lang" fällig.

Stattdessen will die Stadtverwaltung den "großen" Viehmarktplatz aber nur in der minimalen Variante angehen: Statt neue Bäume zu setzen, würden die bestehenden nur neu eingefasst. Statt die Oberfläche des Platzes neu zu pflastern, bliebe er so, wie er jetzt ist. Nur neue Leuchten sollen installiert werden, dazu könnten neue Bänke, vielleicht ein Fahrradständer oder eine E-Bike-Ladestation kommen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 125.000 Euro. Deutlich günstiger also als die Maximallösung. Aber eben auch nur eine minimale Aufhübschung.