Nach 143 Tagen endet die Balinger Gartenschau am Sonntag. Wie waren die Eindrücke und wie geht es auf dem Gelände nun weiter?
Das war ein Spektakel: Vor rund 1500 geladenen Gästen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Gartenschau in Balingen (Zollernalbkreis) am 5. Mai eröffnet.
Nun sind 143 Tage Gartenschau fast vorbei – fehlt also noch das große Finale. Am Sonntag will sich die Gartenschau feierlich verabschieden. Der Eintritt soll den ganzen Tag über kostenlos sein. Los geht es mit einem Abschlussgottesdienst ab 10 Uhr.
Später darf sich das Team Freudenstadt/Baiersbronn, welches im Jahr 2025 die nächste Gartenschau ausrichten wird, präsentieren. Balingens Oberbürgermeister Abel muss dann die Fahne an das Team aus dem Schwarzwald weitergeben und die Gartenschau in Balingen offiziell beenden.
Danach gilt es noch Bilanz zu ziehen – und sich die Frage zu stellen: Hat die Gartenschau Ihre Erwartungen erfüllt?
Landrat Pauli und OB Abel sind begeistert
Der Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli (CDU), behält die Gartenschau in der Großen Kreisstadt Balingen als einmalig in Erinnerung: „Die Gartenschau hat uns eine wunderschöne, einzigartige Plattform geboten, um die facettenreichen Stärken und liebenswerten Vorzüge unseres Landkreises zu präsentieren und gleichzeitig unser Jubiläum ‚50 Jahre Zollernalbkreis’ einmalig zu feiern.“
Und Balingens Oberbürgermeister Dirk Abel meint: „Die Gartenschau in Balingen war ein riesiger Erfolg. Mit bisher fast einer halben Millionen Besuchern (Stand 20. September) sind die Erwartungen bei Weitem übertroffen worden.“
Viele der Gäste aus nah und fern seien angetan von dem, was auf der Gartenschau und in der Stadt geboten werde. Insofern entfalte die Gartenschau eine nicht zu unterschätzende Bindungswirkung für Handel und Gastronomie in der Innenstadt.
Hoffen auf eine halbe Million Besucher
Niko Skarlatoudis, Leiter des Gartenschau- und des Stadtmarketings, nennt Fakten und Zahlen zum Abschluss: Mehr als 470 000 Besucher wurden gezählt, mit dem großen Finale am Sonntag könnte – bei entsprechendem Wetter – die halbe Million geknackt werden.
So viele ehrenamtliche Helfer haben mitgewirkt: „Man kann von 80 Personen pro Tag ausgehen – im Durchschnitt.“ Insgesamt habe es mehr als 500 ehrenamtliche Helfer gegeben.
Insgesamt war die Schau aber eine Veranstaltung mit sehr vielen Projektbeteiligten: „In der Fülle der Dienstleister seien hier einige genannt: bwgruen.de als Mitveranstalter, die Planer, Floristen, Gärtnereien, der Zollernalbkreis mit allen Akteuren wie Schulen, Kitas, Sicherheits-, Kassen-, Technikdienstleister, Verbände, Vereine, Institutionen, Aussteller, Mitorganisatoren, Bands, Theatergruppen, Solokünstler, Sponsoren, die gesamte Stadtverwaltung, der Bauhof“, zählt Skarlatoudis auf.
Und er bilanziert: „Im Rahmen dieses Projektes waren sicherlich mehr als 100 Beteiligte dabei. Jeder Einzelne hat zum Erfolg der Gartenschau beigetragen.“
Lob aus der Landeshauptstadt
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) freut sich über den Erfolg der Schau. Unserer Redaktion sagte er: „Mit einer erreichten Besucherzahl von über 450 000 Besucherinnen und Besucher hat Balingen gezeigt, wie eine erfolgreiche Gartenschau geht.“
Urbane Freiräume für eine nachhaltige Stadtentwicklung seien durch die Schau dauerhaft gesichert und aufgewertet, betonte Hauk. Die Schau hat Balingen zu einem Publikumsmagneten im Zollernalbkreis und darüber hinaus gemacht, heißt es weiter aus dem Ministerium.
Zum Abschluss kommt ein Lob aus der Landeshauptstadt. „Balingen hat sich als würdiger Gastgeber präsentiert und Baden-Württemberg von seiner schönsten Seite gezeigt.“
Wie geht es auf dem Gelände nun weiter?
Was passiert mit dem Gelände nach dem Ende der Gartenschau? Welche Attraktionen bleiben erhalten? Was kommt weg? Mit diesen Fragen hat sich der Gartenschauausschuss der Stadt Balingen vor knapp zwei Wochen auseinandergesetzt und mögliche Antworten dazu präsentiert.
„Wir haben uns Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt bei der Gartenschau“, sagte Annette Stiehle, technische Geschäftsführerin der Gartenschau. Aus diesem Grund sollen viele Ausstellungsflächen und Attraktionen auf dem Gelände über die Gartenschau hinaus erhalten bleiben.
Innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Ende am 24. September beginnt der Rückbau. In dieser Zeit sollen die Aussteller Gelegenheit haben, in Ruhe „wertige Gegenstände“ vom Gelände nehmen zu können. Die Öffnung aller Geländeabschnitte prognostizieren die Planer bis Ende des Jahres.
Die Verantwortlichen der Gartenschau zeigen sich darüber hinaus sehr zufrieden mit den Veranstaltungen, die während der 143 Tage angeboten wurden. Es stehen bereits Überlegungen im Raum, dass manche Events über die Gartenschau hinaus etabliert werden sollen. So etwa das Balinger Schlager- und Volksmusikfestival. Der Gemeinderat in Balingen entscheidet am 26. September über die Pläne.