Aufgrund der zunehmenden Hitze brauchen die Pflanzen viel Wasser. Foto: Göpfert

Mit mehr als 2000 Quadratmetern ist der Garten von Hansjörg Haas in Bleichheim ein echtes Schmuckstück. Erst jüngst war er in einer Sendung des SWR zu sehen. Wassermangel und Hitze werden aber auch dieses Jahr zur Herausforderung werden.

Mehr als neun Stunden war das SWR bei Hansjörg Hass in Bleichheim, um ihn und seinen Garten bei der Herrenmühle für die Sendung „Kaffee oder Tee“ ins beste Licht zu rücken. Ganz alleine die Anfangsszene, die Hansjörg Haas beim Öffnen seiner Haustür zeigt, wurde fünf Mal gedreht, bis der Kameramann zufrieden war, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion. Einerseits war die lange Drehzeit anstrengend, gibt Haas zu. Anderseits sei es das Gespräch mit dem Moderator der Sendung, James Foggin, sehr entspannt gewesen.

Quelle schüttet weniger Wasser aus

Es ist nicht das erste Mal, dass Haas’ Garten fürs Fernsehen entdeckt wurde. Bereits zum fünften Mal war er bei ARD, ZDF oder SWR zu sehen. Ein wenig nervös, welche Figur er und sein Garten abgeben, sei er aber trotzdem noch jedes Mal, verrät er. Er freue sich jedoch über die Anerkennung, die ein solcher Filmdreh für den Garten darstelle. „Zugleich ist es auch Werbung fürs Dorf. Im Schatten vom Europa-Park und dem Kaiserstuhl geht der nördliche Breisgau oft unter“, erklärt er. Dabei habe Bleichheim einige Kleinode für den sanften Tourismus zu bieten wie etwa den Weg der Sinne im Wald oder den Felsenpfad, der reizvolle Ausblicke gewähre.

Seit das Fernsehteam bei ihm war, hat sich im Garten der Herrenmühle Bleichheim einiges getan. Bei den Dreharbeiten hatten erst wenige Pflanzen geblüht, die baulichen Strukturen des Gartens standen daher im Vordergrund. Inzwischen sind diese zwar noch gut zu erkennen, aber die Fülle des Grüns hat erheblich zugenommen. Die Architektur werde dadurch weichgezeichnet „Alles ist förmlich explodiert“, erklärt Haas. Das war auch beim Besuch unserer Redaktion kaum zu übersehen: Die ersten Schwertlilien lösen die letzten Tulpen ab, der weiße Blauregen schickt sich an, in Hochform zu kommen. Stauden, Farne und Funkien sind voll da und entfalten sich. Die spanischen Gänseblümchen charmieren mit ihren ersten Blüten. Und sogar erste Rosen blühen schon.

Die größte Herausforderung für das neue Gartenjahr werden Hitze und Wassermangel sein – wie auch schon im vergangenen Jahr. Trotz des Regens in der jüngsten Zeit, „fehlt es dem Untergrund nach wie vor erheblich an Wasser. Viele Quellzuflüsse und Drainage-Leitungen zum nahen Bach sind nach wie vor trocken“, berichtet Haas unsere Redaktion. Auch die Quelle auf seinem Grundstück schütte seit einem Dreivierteljahr weniger Wasser aus als zuvor.

Mit dem Wasser muss gehaushaltet werden

Ändern wird sich am Wassermangel langfristig nichts, befürchtet Haas. „Durch den Klimawandel wird es weiterhin eine sehr ungleichmäßige Niederschlagsverteilung geben. Zudem wird es die Wasserreserven, die durch Schnee und die Schneeschmelze langsam ins Grundwasser einfließen, nicht mehr geben. Regengüße von 20 bis 30 Liter Wasser in einer Stunde bringen wenig. Denn dringt nicht die Bodenoberfläche ein. Es fließt einfach ab.“

Konkret bedeutet das, „dass man mit dem Wasser haushalten muss“, macht Haas deutlich, der für seinen Garten kein Leitungswasser verwendet. Das heißt, die Pflanzen im Garten umzustellen auf solche, die weniger Wasser verbrauchen.

Manche Pflanzen werden verschwinden

Doch nicht nur der Wassermangel, auch Hitze und Lufttemperatur machen den Pflanzen zu schaffen. „Das wird langfristig zur Folge haben, dass Pflanzen, die früher in der Vorbergzone üblich waren, wie die Bauernhortensie, verschwinden werden“, macht Haas deutlich. „In den nächsten 50 Jahren wird sich die Pflanzenwelt in den Gärten und der Natur aufgrund des Klimawandels verändern“, macht Gartenexperte Haas im Gespräch deutlich.

Pflanzen trugen 2022 Verbrennungen davon

Vergangenes Jahr hatte die Sonne den Pflanzen besonders zugesetzt. Ausgerechnet um Johanni herum – also dem längsten Tag des Jahres am 20. Juni – hatte die Sonne vom Himmel gebrannt und für bis zu 40 Grad gesorgt. „Und das zum einem Zeitpunkt, wo die Pflanzen noch im Wachstum waren und die Blätter noch nicht ausgreift und ausgehärtet waren“, erklärt Haas. Dementsprechend groß waren die Hitzeschäden gewesen – etwa beim schwarzen Holunder, von dem Haas diverse Sorten hat.

Dafür gibt es aber auch andere Pflanzen, die sich nun zusehens wohl fühlen. Während etwa Schmucklilie und Strauchsalbei früher nur als Kübelpflanzen überleben konnten, können sie inzwischen auch im Garten überwintern. Auch Zwiebelpflanzen, Zierlauch und Steppenkerzen mögen die Hitze.

Öffnungszeiten

Der Garten der Herrenmühle Bleichheim ist das nächste Mal am Freitag, 12. Mai, von 15 bis 18 Uhr und am Samstag, 14. Mai, von 13 18 Uhr für Besucher geöffnet. Eintritt wird erhoben. Weitere Infos unter www.herrenmuehle-bleichheim.de. Der Fernsehbeitrag zum Garten von Hansjörg Haas ist in der Mediathek der ARD und des SWR zu finden.