An der Lembergschule in Nagold lernen die Schüler schon früh in einem Garten zu arbeiten. Einige Abschnitte des Schulgartens sind über die Jahre jedoch verwahrlost. Über zwei Tage machte sich nun eine kleine Gruppe Schüler samt Eltern ran, die Kräuterspirale aufzupäppeln.
Freitagnachmittag ist eigentlich keine übliche Tageszeit, an der aus einem Garten der Grundschule großartiger Lärm zu erwarten ist. An der Lembergschule befassen sich jedoch einige Drittklässler, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern natürlich, mit der Verschönerung ihrer Kräuterspirale.
Einst ein Abschlussprojekt der achten und neunten Hauptschulklasse, ist sie mit der Zeit der Vegetation zum Opfer gefallen, ihr Teich ausgetrocknet und zugewuchert. Schade, findet Sozialpädagogin Rose Hauenstein, Lehrbeauftragte für den Schulgarten. Sei die Kräuterspirale zur Landesgartenschau im Jahr 2012 doch eine regelrechte Attraktion gewesen.
Sogar Volker Kugel, damals noch Direktor des Blühenden Barocks in Ludwigsburg, hätte mit einem Kamerateam des SWR vorbeigeschaut. Es sei ihr immer ein Anliegen gewesen, die Kräuterspirale so gut es geht mit den Schülern zu pflegen. Nach all der Zeit soll sie nun wieder bei der Umwelt- und Naturbildung der Kinder helfen.
Wichtige Wasserquelle für die Bienen
Dazu mussten aber zunächst einige Steine aus dem Weg, und die waren nicht unbedingt klein. Ein Glück waren die Eltern zur Stelle – und auch zwei Azubis der Gärtnerei Braun aus Hochdorf. Die Kinder halfen, wo sie nur konnten, beim Ausheben des Teichs oder beim Umgraben des Kräuterbeets. Hier und da war mal eine Wurzel im Weg, an anderer Stelle galt es einen Regenwurm umzusiedeln. Rund 20 helfende Hände waren mit Schaufel und Hacke an den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Hauenstein ist schon seit über 20 Jahren als Lehrbeauftragte an der Schule, kümmert sich mit den Schülern um Blumenzwiebeln, Apfelbäume oder Honigbienen. Die Honigernte der Viertklässler sei dabei Jahr für Jahr ein Highlight, für jedes verkaufte Glas werde ein Euro nach Bangladesch gespendet, für Bildungszwecke. Dabei seien über die Jahre mittlerweile 4000 Euro zusammengekommen, erzählte sie stolz.
Die frische Erde, die Kräuter und insbesondere die Wasserquelle würden genau diesen Bienen zugutekommen, sollte die Kräuterspirale wieder in ihrer vollen Pracht erblühen. Und durch den Umbau der Zellerschule seien in den kommenden Monaten deren Hauswirtschaft zu Gast. „Und die freuen sich, wenn sie jedes Mal frische Kräuter ernten können.“