Die Schwarzwälder Kakteen-Freunde blickten auf ein Jahr zurück, in dem die Kakteensammlung von Holger Dopp und der Garten für winterharte Kakteen in Horb erneut im Mittelpunkt des überregionalen Interesses standen.
Das Wintertreffen der Schwarzwälder Kakteen-Freunde in Freudenstadt litt ein wenig unter den winterlichen Bedingungen, denn insgesamt wagten nur 18 Mitglieder die doch schon etwas risikoreiche Fahrt in den Schwarzwald.
Dennoch fand dieses Mitgliedertreffen in lockerer Atmosphäre statt, so dass man die Geschehnisse des vergangenen Jahres ausführlich analysieren und besprechen konnte. Darüber hinaus wurde eingehend über den Horber Kakteengarten als auch über die sehr erfolgreiche Empfinger Kakteensammlung sowie über die dortige Kakteen-Klinik und das mittlerweile weit über die Grenzen Baden-Württembergs bekannte Kakteen-Museum diskutiert.
Garten ist arbeitsintensiv
Die notwendigen Arbeitsmaßnahmen im Horber Kakteengarten sind nach wie vor äußerst zeitintensiv, aber auch sichtbar, erläuterte Dopp. Außer vier geplanten Veranstaltungen im Kakteengarten für 2025 sind bereits jetzt schon neun Besucheranmeldungen außerhalb der üblichen Öffnungszeiten fest vereinbart. Aus Kapazitätsgründen werden trotz vereinzelter Wünsche die bisherigen Öffnungszeiten von April bis Oktober, jeweils am ersten und am dritten Sonntag von 14 bis 16 Uhr, nicht erweitert.
Da die meisten Besucher des Kakteengartens spezielle Fragen zur Kakteenpflege, zu den jeweiligen wissenschaftlichen Bezeichnungen und zur heimatlichen Herkunft der Pflanzen haben, kann eine branchenfremde Person den gestellten hohen Erwartungen keinesfalls gerecht werden. Ein entsprechender Versuch unter der Doppschen Regie vor zwei Jahren scheiterte leider kläglich.
Kakteen-Klinik stark frequentiert
Die Empfinger Kakteen-Sammlung, die von ihrer enormen Vielfalt profitiert, ist ebenfalls an ihrer Kapazitätsgrenze, obwohl nach wie vor die Kakteen-Klinik unverändert stark frequentiert wird. Mittlerweile treffen erkrankte oder von Schädlingen befallene Problempflanzen aus fast ganz Europa ein, die der Empfinger oftmals sehr erfolgreich gesundpflegt, so dass sie anschließend wieder von ihren begeisterten Besitzern abgeholt werden können. Ebenso das dortige einzigartige Kakteen-Museum mit seinen vielen Tausend Exponaten, - Besichtigungen sind künftig nur nach rechtzeitiger Terminvereinbarung möglich.
Ein in Horb wohnhaftes Mitglied der ersten Stunde kritisierte massiv den völlig verwahrlosten Bereich unterhalb des Kakteengartens als ,typische Visitenkarte’ der Stadt Horb. Holger Dopp hofft, dass sich in diesem Jahr manches der angemahnten Probleme lösen wird.
Förderkreis angeregt
Aus den Reihen der engagiert diskutierenden Mitglieder kam der bemerkenswerte Vorschlag, dass auch die Empfinger Kakteensammlung an einem bestimmten Tag im Monat für Besucher geöffnet sein sollte. Dopp will diese Anregung gerne prüfen, ob dies zeitlich noch realisierbar ist. Auch wurde sehr engagiert die Gründung eines Freundes- oder Förderkreises zur Unterstützung des Horber Kakteengartens angeregt, um die Zukunft dieser botanischen Sehenswürdigkeit zu sichern. In anderen Kommunen würde man sich glücklich schätzen, einen derart einzigartigen Publikumsmagneten zu haben, wurde von zwei Mitgliedern bemerkt.
Ehrengast aus Argentinien
Als Ehrengast in der Mitgliederversammlung der Schwarzwälder Kakteen-Freunde hatte Holger Dopp den Argentinier Sebastiano Alvarez eingeladen, der in unmittelbarer Nachbarschaft von Helmut Fechser im Raum Buenos Aires wohnte. Helmut Fechser war bis zu seinem Tod mit dem Empfinger eng befreundet und galt neben Holger Dopp als absolute Kakteen-Kapazität. Sebastiano Alvarez musste zum großen Bedauern von Holger Dopp erklären, dass die einstige Kakteensammlung von Fechser nach dessen Tod nach und nach völlig vergammelte und schließlich eingeebnet wurde.
Im Verlauf der anschließenden Diskussion wurde rasch deutlich, dass dieses Schicksal nicht nur dem Horber Kakteengarten, sondern auch der riesigen Doppschen Sammlung in Empfingen drohen wird, falls sich keine andere Lösung findet, wonach es leider nicht aussieht.