Die Kunden hatten eine reiche Auswahl. Foto: Peter Morlok

Zum zweiten Mal verwandelte sich ganz Rohrdorf vergangenen Sonntag in einen riesigen Garagen-Flohmarkt.

Der Rohrdorfer „Förderverein für Kultur und Gemeinschaft“ hatte dazu eingeladen und an mehr als 30 Ständen konnte man an diesem verkaufsoffenen Sonntag privat Open-Air shoppen.

 

Mit dem Lageplan in die entlegensten Winkel des Ortes Strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen sorgten zudem dafür, dass sich den ganzen Nachmittag Menschenmassen durch Eutingens schönsten Ortsteil drängten. Viele von ihnen marschierten, mit einem ausgedruckten Lageplan in der Hand, in die entlegensten Winkel des Ortes. Dorthin, wo man selbst als Einheimischer nur durch Zufall hinkommt. So hatte beispielsweise der Göttelfinger Albert Göbel eine Garage von einem Bekannten in der Drosselstraße ergattert. Ein Fleck, weit weg vom Geschehen und doch sah man auch dort ganze Familien kinderwagenschiebend hin pilgern.

Angebote in 31 Garagen laden zum Schlendern ein Wer also alle 31 Garagen zu Fuß abmarschieren wollte, der war beschäftigt und ein älterer Herr, der fleißig von Stand zu Stand marschierte und anscheinend nichts verpassen wollte, musste schon gegen 13 Uhr zugeben, dass ihm nicht nur die Füße, sondern auch das Kreuz langsam weh tun.

Jagd auf Schnäppchen aller Art

Informatives Schwätzle mit dem Nachbarn halten Da half nur eine Pause und auf dem Dorfplatz bot sich die Gelegenheit, sich bei einem Getränk und einer Roten etwas auszuruhen und bei dieser Gelegenheit auch ein informatives Schwätzle mit dem Nachbarn zu halten. Neben der Jagd auf Schnäppchen aller Art ist gerade die Kommunikation untereinander ein wichtiger Aspekt bei so einer Veranstaltung. „Man kommt mit unglaublich vielen Menschen in Kontakt, unterhält sich mit ihnen und trifft hier und da Bekannte“, so der allgemeine Tenor zu dieser sonntäglichen Aktion.

Verkauf zu absoluten Schleuderpreisen „Ja sag a mol, goscht du Obst ufflesa?“ wurde eine Frau gefragt, die mit einem Korb an einen der Biertische trat. „Noi, aber den Kradda han i für fünf Euro gkauft“ freute sie sich. „Ha und jetzt überleg a mol, wie lang der Korbflechter an dem Deng geschafft hot, und hier kriegschts fast nochgschmissa“ der fachkundige Kommentar des Tischnachbarn. Und so wie diesen Drei ging es vielen. Die Händler selbst waren allesamt keine Profis und verkauften das, was sie eigentlich loswerden wollten, zu absoluten Schleuderpreisen. Zwei Mädels in der Forchenstraße hatten die LP-Sammlung ihrer Großeltern für je einen Euro im Angebot und darunter befand sich auch die Rarität „Erwachsenen-Witze für den Herrenabend“. Ein paar Meter weiter war gar eine elektrische Spaghetti-Gabel im Angebot, die vollfunktionsfähig, für zwei Euro einen neuen Besitzer suchte. Kurioses und Absurdes, Dinge, die einmal ganz wichtig waren und doch nur Platz in irgendeinem Schrank brauchten, gab es fast an jedem der Stände zu entdecken. Man musste sich halt ein wenig Zeit nehmen und nicht im Eiltempo durch den Flecken rennen. Ob man nun eine Puppe, Modeschmuck, Klamotten aller Art, Bücher, ein Schaukelpferd oder hochwertige Kindersitze suchte, man wurde fündig.

Ein echtes Schnäppchen ergattert

Alles, was das Herz des Flohmarktkunden erfreut In Rohrdorf gab es an diesem Sonntag alles, was das Herz des Flohmarktkunden erfreut. Wichtig waren das Erfolgserlebnis und das gute Gefühl, ein echtes Schnäppchen ergattert zu haben. Egal ob man nun einen wertvollen alten Kupferkessel, ein Relikt aus Urgroßvaters Zeit, einen Plastik-Dinosaurier, ein Bildband über Südtirol oder eine gebrauchte Kappsäge mit nach Hause nahm. Hauptsache Schnäppchen.

hochzufrieden mit diesem zweiten Garagenflohmarkt Und die Chance, mal so richtig den Jäger- und Sammlertrieb ausleben zu können, hatte gefühlt ganz Rohrdorf und die Besucher aus der nahem und fernen Umgebung. Die Veranstalter vom Rohrdorfer „Förderverein für Kultur und Gemeinschaft“ waren am Ende des Tages hochzufrieden mit diesem zweiten Garagenflohmarkt, der sicher wiederholt wird.