Die Horber SPD-Gemeinderatsfraktion stellt einen Antrag für eine Resolution zur Gäubahn. Eine viele Jahre dauernde Unterbrechung der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen möchte sie verhindern.
Dieter Rominger-Seyrich schreibt für die SPD-Gemeinderatsfraktion: „Unverändert lautet die Planung, dass die Gäu-Neckar-Bodenseebahn in einem Jahr, vorgesehen ist bisher ab dem 22. April 2026, bis zur Realisierung eines 11,5 Kilometer langen Tunnels unter den Fildern zum Flughafenbahnhof für viele Jahre in Stuttgart-Vaihingen enden soll und damit für lange Zeit nicht nur von dem Stuttgarter Hauptbahnhof, dem wichtigsten Eisenbahnknoten in Baden-Württemberg, sondern auch vom deutschen Fernverkehrsnetz abgebunden sein wird. Diese Kappung würde nach Einschätzung unabhängiger Verkehrsexperten über mindestens zehn Jahre gehen. Für diese sowohl wichtige Pendlerstrecke und Verbindung des südwestlichen Landesteils von Baden-Württemberg mit einem Einzugsgebiet von circa 1,4 Millionen Menschen mit dem Großraum Stuttgart, aber gleichzeitig auch wichtigen internationalen Verbindung Stuttgart – Zürich – Mailand würde dies eine massive Abwertung mit erheblichen länger nachwirkenden negativen Auswirkungen bedeuten. Und das in einer Zeit, in der angesichts der hinsichtlich der Klimaproblematik zunehmend problematischen Rolle des Verkehrssektors der Bahn eine zentrale Rolle bei der dringend notwendigen Verkehrswende zukommen soll und wird.“
Kein technischer Grund für die Unterbrechung Wie verschiedentlich nachgewiesen, sei die als Ursache für die Unterbrechung genannte Verschwenkung der S-Bahngleise zur zukünftigen S-Bahnstation Mittnachtstraße auch ohne eine Unterbrechung des Gäubahndammes in Stuttgart möglich. „Damit gibt es keinen bahntechnischen Grund mehr für eine solche Kappung und gegen eine weitere Führung der Gäubahn über die Panoramastrecke ins Stuttgarter Zentrum und in zwei oberirdische Gleise beim derzeitigen Hauptbahnhof – zumindest bis zur Realisierung einer anderen gleichwertigen Anbindungsmöglichkeit.“
Trotzdem werde insbesondere von der Stadt Stuttgart an der Kappung festgehalten. „Nicht nur die Oberbürgermeister der größeren an der Strecke liegenden Städte außer Stuttgart haben gegen die Kappung protestiert, sondern entlang der Strecke haben sich verschiedene Gruppen und hat sich im letzten Jahr auch ein landesweites Bündnis „Pro Gäubahn“ gebildet“, schreibt Rominger-Seyrich.
Das Statement der SPD-Fraktion Die SPD-Fraktion schreibt: „Der Horber Gemeinderat unterstützt die dabei erhobenen Forderungen nach einer weiterhin unterbrechungsfreien Führung der Gäubahn über die Panoramabahn in das Stuttgarter Zentrum und an den Stuttgarter Hauptbahnhof und fordert deshalb alle Beteiligten und dabei insbesondere die Stadt Stuttgart auf, das Beharren auf der bahntechnisch nicht notwendigen Kappung der Gäubahn endlich aufzugeben und die Gäubahn über die bisherige Panoramabahn in das Stuttgarter Zentrum und an den Hauptbahnhof weiter zuführen – zumindest bis zu der Realisierung einer gleichwertigen Alternative. Gerade auch angesichts der notwendigen Verkehrswende dürfen und können die landesweiten Belange des Schienenverkehrs nicht länger städtebaulichen Interessen der Stadt Stuttgart untergeordnet werden. Und: Gerade auch angesichts des vorgesehenen Sondervermögens für die Infrastruktur müsste zur Steigerung der Attraktivität und der Kapazität auf der Gäubahn ein baldiger weitgehend zweigleisiger Ausbau auf dem derzeit überwiegend eingleisigen Abschnitt Neckarhausen – Hattingen möglich sein.“