Der Bahnhof in Rottweil ist nicht nur für Pendler und Touristen wichtig, sondern wird auch bei der Landesgartenschau eine entscheidende Rolle spielen. Foto: Otto

Der FDP-Abgeordnete Daniel Karrais aus Rottweil wirft der Bahn in Sachen Gäubahn-Strecke Wortbruch vor und wittert ein Manöver der Bahn.

Kreis Rottweil - Der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais begrüßt laut Mitteilung die Forderungen der Oberbürgermeister von Rottweil, Singen, Horb und Böblingen zur Streckenführung der Gäubahn. "Es ist richtig, dass sich die Stadtoberhäupter klar positionieren und die Weiterführung der Bahn bis zum Hauptbahnhof einfordern", erklärte der Abgeordnete.

Bahn will sich aus Verantwortung stehlen

Karrais wirft der Deutschen Bahn Wortbruch vor und wittert ein Manöver des Konzerns, "um sich aus der finanziellen Verantwortung zu stehlen". So sei laut dem Politiker klar erkennbar, dass die Bahn mit ihrer Absage des Nordhalts als Übergangslösung darauf abziele, dass die Wirtschaftsregion Stuttgart und die Gäubahnanrainer selbst für die Sanierungs- und Betriebskosten der Panoramastrecke zum Hauptbahnhof einstünden. Damit könne die Bahn die Kosten des ohnehin aus dem Ruder gelaufenen Projekts begrenzen.

In der Betriebspflicht

"Über dieses Stöckchen, das man den Städten an der Gäubahn hinhält, darf man nicht springen. Die Bahn steht in der Betriebspflicht und in der Pflicht ihr Wort zu halten, das sie auch vor dem Volksentscheid zu Stuttgart 21 gegeben hat", fordert Karrais.

Die mittlerweile drei Gutachten zur Betriebspflicht auf der Strecke zwischen Vaihingen und Stuttgart-Mitte sprächen darüber hinaus für sich.

Man habe 2011 eine Anbindung an den Flughafen versprochen und lediglich eine umbaubedingte Unterbrechung der Gäubahn ab Vaihingen für ein halbes Jahr angekündigt, erinnert sich Karrais. "Wenn die Bahn die Zusagen nicht einhält, hat sie die Bürger im Kreis Rottweil und andernorts hinters Licht geführt, um sich eine Zustimmung beim Volksentscheid zu S21 zu erschleichen", ärgert sich der Politiker. Mit dem Gebaren des Bahnkonzerns verspiele die Bahn jedes Restvertrauen, das es noch gebe.