Die Gäubahn wird in den Sommerferien saniert, mehrere Zugverbindungen fallen aus. (Archivfoto) Foto: Schmidt

Für viele Zugpendler beginnt nun eine nervige Phase. Auf der Gäubahn finden umfangreiche Arbeiten statt. In vielen Fällen wird ein Ersatzverkehr eingerichtet, die Fahrtzeiten nehmen deutlich zu.

Kreis Rottweil - Derweil erhält der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (Wahlkreis Rottweil) Antwort von der Landesregierung auf eine Anfrage zur Strecke – und sieht darin ein taktisches Wahlkampfmanöver der CDU.

In den Fragen des Rottweiler Politikers ging es um die Pläne zum Ausbau der Gäubahn. Diese sehen unter anderem einen Bahntunnel bei Sulz und eine Verlegung der ehemaligen B 14 bei Oberndorf in einen unterirdischen Straßentunnel vor.

Zweifel an der Güte der Planung

Je mehr er sich mit der Planung beschäftigt habe, desto mehr Zweifel an der Güte der Planung sei ihm aufgekommen, so Karrais. Er habe allein vier Hinweise aus Oberndorf und Sulz erhalten, die eine Umsetzung der Planung als völlig unrealistisch erscheinen lassen.

Dabei interessierte sich Karrais besonders für das Konzept zur geplanten Verlegung der früheren B 14 in einen circa drei Kilometer langen Straßentunnel bei Oberndorf. Hermanns Aussage, das Land wisse ziemlich wenig, war für Karrais ernüchternd.

Insgesamt habe Hermann das Projektvorhaben als nicht sehr realistisch eingestuft, denn nach wie vor fehlten die konkreten Pläne. Er sei selbst gespannt, wer die 200 bis 300 Millionen Euro überhaupt zahlen soll. Für Karrais stelle sich nun Gewissheit ein, dass die Planungen nicht weit gediehen sind. Der jetzige Sachstand sei für alle Beteiligten höchst unbefriedigend, erklärte der Landtagsabgeordnete.

Mit rund 2,07 Milliarden Euro wiederum stehen 2021 so viele Mittel wie noch nie für die baden-württembergische Eisenbahninfrastruktur zur Verfügung. Ein Teil davon soll auch in die Region fließen. Zwischen Stuttgart und Singen, zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt finden bis zum 26. September mehrere Arbeiten statt. Insgesamt investiert die Bahn dieses Jahr rund 17 Millionen Euro in die Modernisierung der Strecke. Bereits am 12. Juli startete der letzte Schritt des barrierefreien Umbaus am Bahnhof Ergenzingen.

Bahnfahrer, die sich auf der Achse zwischen Singen und Stuttgart in die eine oder andere Richtung bewegen, sind gut beraten, sich vorher zu informieren.

Betroffen ist beispielsweise die für viele Pendler aus der Region relevante IC-Linie Stuttgart-Singen-Zürich. Diese IC-Linie fällt zeit- und abschnittsweise ganz oder zweistündlich aus. Und nur die S-Bahn fährt den Stuttgarter Hauptbahnhof vom 30. Juli bis 12. September von der Gäubahn an. Es fahren Busse für die Fahrgäste, die wegen der weiteren Arbeiten auf der Gäubahn zum Teil über Gärtringen umgeleitet werden.

Zusätzlich Arbeiten an der Oberleitung

Zwischen dem 12. und 30. Juli führt die Bahn zusätzlich Arbeiten an der Oberleitung der Gäubahn im Bereich Ergenzingen durch.

Auch die Schienenwege werden angepackt: Zwischen dem 30. Juli und 4. September erneuert die Bahn in Herrenberg, Eutingen im Gäu und Bondorf insgesamt 19 Weichen.

Im Raum Freudenstadt finden zwischen 16. August und 5. September sowie am Wochenende vom 25./26. September Gleisumbauarbeiten statt. Zwischen Aldingen und Spaichingen sowie zwischen Hochdorf und Schopfloch verlegt die Bahn auf rund 8,1 Kilometern Strecke neue Gleise. Dafür werden 12 900 Schwellen und 14 000 Tonnen Schotter angepackt. Im Streckenabschnitt Talhausen-Epfendorf erneuert die Bahn einen Bahnübergang.