Bei der Lombacher „Gärtenschau“, organisiert vom Heimat- und Kulturverein Lombach, erfuhren die Teilnehmer nicht nur, dass im Dorf Wein angebaut wird und was es braucht, damit Rohrkolben gedeihen. Sie entdeckten auch lauschige Plätzchen wie das sechseckige „Teehaus“.
Der Heimat- und Kulturverein (HKV) Lombach hatte zu einem Gang durch einige Lombacher Gärten eingeladen – einer „Gärtenschau“. Darüber berichtet der HKV in einer Pressemitteilung. Entwickelt und organisiert hatten den Rundgang Barbara Hoffmann und Helga Dieterle.
Der erste Garten von Familie Hügel lag an einem Nordhang. Zunächst fielen den Teilnehmern die vielen blühenden Stauden und Sträucher rund um das Haus auf. Wie denn die Rohrkolben hier wachsen können, wunderte sich ein Gast. Ganz einfach: Sie wurzeln in einem in den Boden eingegrabenen Wasserfass.
Wer aufmerksam durch den Garten geht, bemerkt überall Blumen, auch zwischen dem Gemüse, und kleine Plätzchen zum Innehalten. Der Gemüsegarten im Inneren des Gartens hat einen extra Zaun. Um diesen Gartenteil führt ein breiter Laufweg für die Laufenten, müssen diese doch die aus den umliegenden Wiesen einströmenden Nacktschnecken vertilgen. Das kleine sechseckige Gartenhäuschen, liebevoll Teehaus genannt, ist ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen und hat ein begrüntes Dach.
Daneben wachsen Weinreben oder Ramblerrosen neben irischen Fuchsien. Dass letztere winterhart sind, wunderte einige Besucherinnen. Immer wieder findet sich ein Plätzchen mit Kräutern. Warum der Garten als Wimmelgarten angekündigt war, wollte eine Teilnehmerin wissen. Wie in einem Wimmelbild gibt es immer wieder etwas Interessantes zu sehen.
Bananenstauden und Rhododendronbüsche
Dann ging es bei leichtem Regen weiter zum nächsten Garten. Im Vorübergehen in Richtung Frühlingsstraße konnte die Gruppe auf der Verbindungstreppe vom Ober- zum Unterdorf Einblicke in den Hanggarten der Familie Schuhmann nehmen.
Da waren Bananenstauden neben üppig bewachsenen Rankgittern, Rhododendronbüsche, frisch veredelte Apfelbäume, ein bepflanztes Fahrrad an der Kette, Terrassen, kunstvoll geschnittene Hecken und Zierbäume zu bestaunen, allerdings nur von außen. Wie gern hätten die Teilnehmer auch diesen Garten besichtigt, heißt es in der Mitteilung. Doch die Besitzer waren verhindert. Die Neugier ist jedenfalls geweckt.
Gemüse durch einen Schneckenzaun geschützt
Am Wiesenhofweg besichtigte die Gruppe den Garten von Familie Frick, der zum Großteil ein Nutzgarten mit Gemüse, Salat und Kräutern ist, rundum durch einen Schneckenzaun geschützt.
Auch hier bestaunten die Gäste große blühende Sträucher und prachtvolle Kübelpflanzen rund um das Haus. Das Gewächshaus war üppig bepflanzt, unter anderem mit Tomaten.
Einzelne Beete waren im Frühjahr und Herbst mit einem selbst gebauten Folientunnel überdacht – zum Schutz vor Kälte. Die Familie kann sich, laut eigener Aussage, mit Gemüse und Salat bis weit ins Frühjahr selbst versorgen und ist somit beinahe autark.
56 Weinstöcke der Rebe „Solaris“
Auf der Expedition durch die Heimat steuerte die Gruppe einen kleinen Weinberg in der Frühlingstraße an. Richtig: In Lombach bei Familie Kirchner wachsen 56 Weinstöcke der Rebe „Solaris“, einer neuen Kreuzung aus Baden, die erst seit 2004 zugelassen ist. Dieses Jahr gab es aufgrund des vielen Regens und wenig Luftbewegung einen Pilzbefall, so dass die Trauben an diesen Stöcken entfernt werden müssen.
Zum Schluss gab es ein Versucherle mit eigenem Wein aus dem Jahr 2022 oder Traubensaft von 2023. Die Gäste sparten nicht mit Lob. Natürlich stammt der Wein nicht nur von diesen wenigen Rebstöcken. Zusätzlich hat die Familie im Nachbardorf noch weitere 1000 Weinstöcke. Daneben gab es noch einige Hochbeete unter Vliestunneln mit einer großen Gemüsevielfalt.
Die Renovierung des Backhäusles
Der Gang durch den Ort endete am Garten beim Backhäusle mit Blumen, Beeren und Kräutern. Die Aufforderung „Sie können ruhig von den Beeren naschen oder Kräuter ernten“ ließ einige Besucherinnen erst ungläubig staunen.
Der Vorsitzende des HKV, Claus Hügel, gab noch einen Abriss über die Renovierung des Backhäusles und das ganze Ensemble.